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18.05.2021

11:05

Mobilfunkanbieter

Vodafone will nach Ergebnisrückgang nun wieder zulegen

Auch Vodafone hatte mit den Auswirkungen der Coronakrise zu kämpfen. Nach einem schwächeren Jahr 2020 will der Konzern seinen Gewinn 2021 erhöhen.

Vodafone kämpfte vor allem mit fehlenden Roaming-Einnahmen. dpa

Vodafone

Vodafone kämpfte vor allem mit fehlenden Roaming-Einnahmen.

Berlin Vodafone will sein Betriebsergebnis nach einem Rückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr nun wieder deutlich steigern. Für das im März 2022 endende Jahr werde ein bereinigtes Betriebsergebnis (EbitdaaL) zwischen 15,0 und 15,4 Milliarden Euro angepeilt, teilte der britische Mobilfunker am Dienstag mit. Basis dafür sind unter anderem Einsparungen. Im vergangenen Geschäftsjahr war das Betriebsergebnis um 1,2 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro gefallen. Das lag am unteren Ende der eigenen Prognose und unterhalb der Erwartungen von Analysten. Am Aktienmarkt kam das gar nicht gut an: Die Vodafone-Aktie fiel im frühen Handel in London mehr als sieben Prozent.

Der Umsatz der weltweiten Nummer zwei hinter China Mobile gab in den zwölf Monaten bis Ende März um 2,6 Prozent auf 43,8 Milliarden Euro nach. Vodafone kämpft vor allem mit fehlenden Roaming-Einnahmen durch den ausbleibenden Reiseverkehr sowie mit schwächeren Geräte-Verkäufen in der Coronakrise. Ein noch größeres Minus verhinderte das Deutschland-Geschäft, wo es laut Firmenchef Nick Read „ausgesprochen gut“ lief.

In Deutschland – dem größten Markt von Vodafone – legte der Umsatz dank des Unitymedia-Zukaufs um 7,7 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro zu. Das Betriebsergebnis (Ebitda) kletterte den Angaben zufolge um 11 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro, ohne den Unitymedia-Kauf war es ein Plus von 1,8 Prozent.

Der Nettogewinn wurde nicht bekanntgegeben. „Wir sind gut durch das Corona-Jahr gekommen“, zeigte sich Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter zufrieden mit dem Geschäftsverlauf. Die Firma hat in Deutschland etwa 16 000 Mitarbeiter, 5000 davon in der Düsseldorfer Zentrale.

Positiv verlief es im Festnetzgeschäft – hier stieg der Serviceumsatz um 1,4 Prozent, der Bereich kam so auf rund 6,5 Milliarden Euro Umsatz. Vodafone hat im vergangenen Geschäftsjahr sein Festnetz deutlich verbessert und die TV-Kabel für mehr als vier Millionen Haushalte mit der „Docsis 3.1“-Technologie aufgerüstet. Dadurch wurde eine Download-Geschwindigkeit von bis zu einem Gigabit (1000 Megabit) pro Sekunde verfügbar gemacht.

Allerdings nutzt nur ein Teil der Kunden diese Highspeed-Möglichkeit und gibt entsprechend mehr Geld aus. Immerhin schon eine Million Kunden haben sich mittlerweile für einen Gigabit-Vertrag entschieden, Tendenz steigend. Der ärgste Konkurrent von Vodafone, die Deutsche Telekom, will Kunden ebenfalls mit Gigabit-Speed locken und setzt hierbei auf Glasfaser bis in die Wohnungen (FTTH: „Fiber to the Home“). Verglichen mit Vodafone ist die Deutsche Telekom allerdings spät dran in Sachen Gigabit-Verfügbarkeit. Inzwischen machen die Bonner jedoch Tempo und wollen Vodafone in den kommenden Jahren Marktanteile abnehmen.

Vodafone konzentriert sich inzwischen stärker auf Europa und Afrika. Erst im März hat das Unternehmen seine Funkmasten-Tochter Vantage Towers auf das Frankfurter Parkett gebracht und dabei das größte Börsendebüt des Jahres in Deutschland gefeiert. Mit den Einnahmen baut das hochverschuldete Unternehmen Schulden ab.

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