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10.03.2021

17:19

SpaceX-Tochterunternehmen

Starlink: Elon Musks Satelliten-Internet startet in Deutschland

Von: Thomas Jahn

Nach einigen Verzögerungen bietet Starlink schnelles Internet per Satellit nun auch in Deutschland an – allerdings nur in ausgewählten Gebieten.

In den USA, Kanada und England testen bereits zahlreiche Kunden das Internet aus dem All. SpaceX

Satellit von Starlink

In den USA, Kanada und England testen bereits zahlreiche Kunden das Internet aus dem All.

Düsseldorf Eine Satellitenschüssel, ein Router und ein Kabel – das Starlink-Paket für schnelles Internet per Satellit ist jetzt auch in Deutschland erhältlich. Das kündigte die Tochter von SpaceX in einer E-Mail an ihre Kunden an. Das Angebot bezieht sich allerdings nur auf ausgewählte Gebiete. Ein „erster Beta-Service“ stehe in Teilen vom Westen Deutschlands zur Verfügung, solle aber rasch ausgeweitet werden, heißt es von Starlink.

Nutzer aus Städten wie Stuttgart, Mainz oder Erlangen können den Dienst nutzen, wie eine Stichprobe zeigte. Kostenpunkt: einmalig 499 Euro für die Ausrüstung und 59 Euro für die Zustellung. Dazu kommen monatlich 99 Euro Verbindungsgebühr.

In größeren Städten wie Hamburg, Berlin oder Köln lässt sich das Satelliten-Internet bislang nicht nutzen. Auch zahlreiche ländliche Gebiete werden noch nicht versorgt. Interessenten aus den Gebieten erhalten nur den Hinweis, dass der Service voraussichtlich Mitte bis Ende 2021 zur Verfügung stehe. In manchen Gebieten ist gar von 2022 die Rede.

Das Angebot ist begrenzt, weil die dafür notwendigen Satelliten noch nicht vollständig platziert worden sind. Starlink brachte bislang mehr als 1100 von 12.000 kleinen und flachen Satelliten in die Erdumlaufbahn. Irgendwann sollen es sogar 42.000 Satelliten sein, die auf einer verhältnismäßig niedrigen Umlaufbahn um die Erde kreisen und die Nutzer mit Internet versorgen.

Herkömmliche Kommunikationssatelliten kreisen in mehr als 35.000 Kilometern Höhe um die Erde. Die Starlink-Satelliten können aber in einer Höhe von 550 Kilometern Signale mit weniger Zeitverzug verschicken oder empfangen.

Mit den Satelliten will Starlink vor allem entlegene Gegenden der Welt mit Internet versorgen. SpaceX sicherte sich bereits bei der Internationalen Telekommunikationsvereinigung ITU die notwendigen Frequenzen. Auch in Deutschland erhielt Starlink von der Bundesnetzagentur die notwendigen Frequenzrechte.

Privatkunden sind nicht die Kernzielgruppe

In den USA, Kanada und England testen bereits zahlreiche Kunden das Internet aus dem All. Die Anzahl beläuft sich laut Starlink-Antragsunterlagen auf mehr als 10.000. Laut den Kundenmessungen bietet Starlink einen relativ schnellen Internetzugang von 50 bis 150 Megabits je Sekunde im Download an. Auch bei anderen Messgrößen wie der Upload-Geschwindigkeit oder der Latenzzeit zeigt sich: Starlink ist laut bisherigen Nutzererfahrungen schnell. „Das ist ein gelungener Start“, sagt Gundbert Scherf, Partner und zuständig für Tech-Themen bei der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey.

Erst kürzlich beantragte Starlink bei der US-amerikanischen Kommunikationsbehörde eine Genehmigung für die Ausstattung größerer Fahrzeuge. Mit sogenannten „Earth Stations in Motion“ will die SpaceX-Tochter Wohnmobile, Lastwagen, Schiffe und auch Flugzeuge mit Breitband-Internet ausstatten. Auf Twitter schränkte Elon Musk das Vorhaben jedoch insofern ein, als dass in Zukunft nicht geplant sei, Tesla-Fahrzeuge damit auszustatten: „Dafür ist die Empfangsstation zu groß.“

Privatkunden sind nicht unbedingt die Kernzielgruppe für Starlink. Wichtiger sind kommerzielle Kunden – Unternehmen, die für das Internet der Dinge, autonomes Fahren oder Maschinenkommunikation ein schnelles und verlässliches Internet überall auf der Welt brauchen. „Die Anwendungen werden erstmal für kommerzielle Kunden in der Luftfahrt, verarbeitende Industrie oder Landwirtschaft sein“, sagt Scherf von McKinsey.

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