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05.04.2022

20:22

Windows 365

Microsoft holt Windows in die Cloud – Konkurrenz für Chrome OS von Google

Von: Stephan Scheuer

Keine störenden Hintergrundgeräusche in Videokonferenzen und Live-Transkription im Videostream: Mit neuen Funktionen richtet Microsoft Windows auf Geschäftskunden aus.

Nadella führt das Unternehmen seit 2014. Bloomberg

Microsoft-CEO Satya Nadella

Nadella führt das Unternehmen seit 2014.

San Francisco Der US-Softwarekonzern Microsoft baut sein Betriebssystem Windows für den Einsatz quer über alle Kategorien von Endgeräten hinweg um. „Mit Windows 365 haben wir eine Produktkategorie kreiert: den Cloud-Computer“, sagte Microsoft-CEO Satya Nadella am Dienstag bei der Produktvorstellung.

Das neue Betriebssystem richtet sich an Unternehmenskunden und soll komplett aus der Cloud betrieben werden. Dadurch soll die Arbeit auch auf Endgeräten wie einem Tablet oder Smartphone ähnlich wie an einem PC möglich sein. Der Aufbau gleicht dem Online-Betriebssystem Chrome OS von Google.

„Die Grenzen zwischen PC und der Cloud verschwinden“, kündigte Nadella an. Das System sei dazu gedacht, sich an die veränderte Arbeitswelt und hybrides Arbeiten anzupassen. Microsoft löse sich von einzelnen Gerätekategorien. Windows solle überall reibungslos funktionieren, versprach Nadella.

Für die neue Arbeitsumgebung stellte Microsoft eine Reihe neuer Funktionen vor. Ein Fokus-Modus soll konzentriertes Arbeiten erleichtern und Ablenkungen reduzieren. Dazu zählt eine Stoppuhr, Hilfen für geplante Pausen und ein Nicht-Stören-Modus.

Es soll eine Live-Transkription quer durch das Betriebssystem geben, die nicht nur Audiodateien in Text umwandelt, sondern etwa auch aus dem Internet gestreamte Videos mit Untertiteln versehen kann. Unklar blieb zunächst jedoch, ob diese Funktion neben Englisch auch auf Sprachen wie Deutsch verfügbar sein wird.

Videokonferenzen sollen dank neuer Kameratechniken verbessert werden. Störende Hintergrundgeräusche sollen künftig mittels Algorithmen besser herausgefiltert werden. Die Funktion „Eye Contact“ soll den Eindruck erzeugen, als schaue eine Person direkt in die Kamera. Zudem soll der Hintergrund auf Wunsch besser unscharf gestellt werden können und eine Person auch im Fokus bleiben, wenn sie sich durch den Raum bewegt.

Zudem stellen Nadella und sein Team zahlreiche Änderungen im Bereich Cybersicherheit vor. Die Funktion „Defender Smartscreen“ soll Nutzer davor warnen, ihre Zugangsdaten bei zweifelhaften Anwendungen oder Websites einzugeben. Das Tool „Smart App Control“ soll mittels Künstlicher Intelligenz den Code von Software auf dem Computer auf schädliche Funktionen scannen und die Nutzer warnen.

Für das Betriebssystem Windows 365 Business verlangt Microsoft zwischen 31 und 66 Dollar je Computer pro Monat. Wann das Angebot starten wird, ließ das Unternehmen zunächst offen.

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