Der Essensversorger hat momentan keinen Zugriff auf seine IT-Systeme. Kliniken und Seniorenheime sollen prioritär mit Ersatzmenüs beliefert werden.
Kantinenessen von Apetito
Der Essensversorger wurde Opfer einer Cyberattacke und hat derzeit keinen Zugriff mehr auf seine IT-Systeme.
Bild: picture alliance / Caroline Seid
Düsseldorf Der Tiefkühlproduzent und Großcaterer Apetito ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. „Wir haben derzeit keinen Zugriff auf unsere IT-gestützten Systeme, da unsere Server attackiert wurden. Aus diesem Grund sind aktuell u.a. Bestellungen nicht möglich“, ist auf der Homepage des Familienunternehmens aus Rheine zu lesen.
Apetito versorgt viele Schulen, Kitas, Seniorenheime, Kliniken und Kantinen mit Mahlzeiten. Die Auslieferungen am Dienstag seien laut Apetito noch sichergestellt. „Ob es zu Verzögerungen und Ausfällen in den nächsten Tagen kommt, sei derzeit noch nicht absehbar“, informierte der Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen die Gemeinden. Das Schreiben liegt dem Handelsblatt vor.
Oberste Priorität habe die Sicherstellung der Versorgung von Kliniken und Senioreneinrichtungen sowie Seniorinnen und Senioren zu Hause durch die Lieferung von Ersatzmenüs, betont Apetito. Ein Expertenteam intern und extern arbeite mit Hochdruck an Analyse und Lösungen.
Das Unternehmen wurde wohl schon in der Nacht zum Samstag Opfer einer großen Cyberattacke. Das berichtet die „Münsterländische Volkszeitung“. Laut „Lebensmittelpraxis“ sind auch die polizeilichen Ermittlungsbehörden eingeschaltet, darunter die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime in Köln (ZAC NRW). Das Unternehmen habe Anzeige bei der Polizei Münster erstattet.
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Ein Hackerangriff auf den US-Landmaschinenhersteller Agco stoppte auch bei der Tochterfirma Fendt im Allgäu jüngst die Produktion. Windturbinenhersteller Nordex erwischte es im März.
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Viele deutsche Mittelständler wie Auspuffhersteller Eberspächer oder Automatisierungsspezialist Pilz wurden bereits zuvor von Hackern angegriffen. Pilz wurde Opfer eines sogenannten Ransomware-Angriffs. Dabei verschlüsseln Hacker die IT-Systeme eines Unternehmens und verlangen zum Teil millionenschwere Lösegelder für die Freischaltung. Bezahlt hat Pilz zwar am Ende nicht. Dafür musste der Mittelständler seine IT-Systeme neu aufstellen – das hat mehr als ein Jahr in Anspruch genommen.
Wann bei Apetito wieder der normale Betrieb aufgenommen werden kann, ist offen. „Leider ist noch nicht absehbar, wann wir wieder erreichbar sind“, teilt Apetito auf seine Homepage mit. Kunden könnten sich an ihren zuständigen Außendienstmitarbeitenden oder an ihre Menükuriere wenden. Das Unternehmen selbst war nicht erreichbar.
Das Tiefkühlkost- und Cateringunternehmen machte 2021 einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro, ein leichtes Minus von etwa zwei Prozent zum Vorjahr. Im Einzelhandel verkauft Apetito Tiefkühlkost unter der Marke Costa.
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