Das zugelassene Vakzin wirkt gegen die südafrikanische Mutante, allerdings bei Älteren etwas schwächer. Zur Sicherheit passt Moderna den Wirkstoff an.
Moderna
Der Konzern erwartet, dass der Impfstoff nach der Verabreichung von zwei Dosen auch gegen die bisher nachgewiesenen Varianten wirkt.
Bild: AFP
Düsseldorf Der US-Biotechkonzern Moderna arbeitet an einer verbesserten Version seines Impfstoffs gegen das Coronavirus. Die Firma reagiert damit auf die sich rasch verbreitenden Mutanten, speziell der in Südafrika entdeckten Virusvariante. Grundsätzlich böte der bisher eingesetzte Moderna-Impfstoff aber eine gute Schutzwirkung auch gegen die bisher entdeckten Mutanten in Großbritannien und eben Südafrika, bekräftigte die Firma.
Bei Tests im Einsatz gegen die südafrikanische Mutante sei eine geringere Wirksamkeit speziell bei älteren Patienten festgestellt worden. Genaue Angaben zu der betroffenen Altersklasse machte Moderna nicht. Die Firma unterstrich, dass das Mittel aber auch dort einen ausreichenden Schutz böte. Die Entwicklung einer neuen Version des Impfstoffs erfolge sicherheitshalber.
Auch in Deutschland ist die südafrikanische Virusmutation aufgetaucht. Der Impfstoff von Moderna wird hierzulande bei der angelaufenen Impfung von Bewohnern von Pflege- und Seniorenheimen bereits eingesetzt. Er spielt in der Impfstrategie der Bundesregierung ebenso wie das Vakzin der Mainzer Biontech eine entscheidende Rolle.
Beide zugelassenen Mittel basieren auf der mRNA-Technologie. Bei der Impfung wird dem Impfling ein Bauplan zur Herstellung eines Coronavirus-Proteins injiziert. Auf diese dann vom Körper hergestellten Proteine reagiert das Immunsystem und baut eine Abwehr auf. In den entscheidenden Tests zur Zulassung haben die mRNA-Impfstoffe eine Wirksamkeit von 95 Prozent gezeigt.
Mittlerweile sind aber mehrere Virenstämme entdeckt worden, bei denen das entscheidende Protein leicht mutiert ist. Biontech hat bereits vergangene Woche Studienergebnisse veröffentlicht, nach denen der Impfstoff auch gegen die britische Mutation ausreichend wirksam ist. Daten zur Wirksamkeit gegen die südafrikanische Variante hat die deutsche Firma noch nicht veröffentlicht.
Moderna startet nun ein klinisches Programm zum Bau eines verbesserten Impfstoffs, der als sogenannte Auffrischung verabreicht werden könnte. Eine solche Entwicklung könnte zügig passieren, denn bei der mRNA-Technik muss praktisch „nur“ der injizierte Bauplan verändert werden. Allerdings müsste ein neues Mittel dann den gewohnten Zulassungsprozess durchlaufen, in dem auch genügend Daten zur Sicherheit vorliegen müssen.
Zugleich will Moderna eine zusätzliche Auffrischungsdosis seines schon zugelassenen Covid-19-Impfstoffs testen. An der Börse kamen die verkündeten Schritte gut an: Die Moderna-Aktie legte an der Wall Street um acht Prozent auf 140 Dollar zu. Der Kurs des Biotechkonzerns hat sich binnen zwölf Monaten versiebenfacht.
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