Allergien, Kopfschmerzen, Müdigkeit: Auch der Novavax-Impfstoff kann für Nebenwirkungen sorgen. Für wen er taugt und wer ihn sich besser nicht spritzen lässt.
Corona-Impfstoff von Novavax
Die Zulassungsstudien zum Novavax-Impfstoff zeigen potentielle Nebenwirkungen.
Bild: dpa
Berlin Der Novavax-Impfstoff ist bereits das fünfte Vakzin, das die EU gegen das Coronavirus zugelassen hat. Trotzdem sind die Erwartungen hoch. Der Impfstoff der US-Firma basiert auf einem klassischem Wirkmechanismus, anders als die Konkurrenten Moderna oder Biontech. Er gilt deshalb als Alternative zu den neuartigen Vakzinen von Moderna und Biontech, die auf gentechnischen Verfahren beruhen.
Viele bisher ungeimpfte Menschen erhoffen sich vom neuen Corona-Vakzin eine bessere Verträglichkeit. Doch auch beim Novavax-Impfstoff kann es zu Nebenwirkungen kommen.
Novavax besitzt, soweit bekannt, vergleichbare Nebenwirkungen wie die bisher zugelassenen Mittel. Der Impfstoff könne häufig zu „lokalen und systemischen Impfreaktionen“ führen, erklärt die Ständige Impfkommission (Stiko) in ihrer Risikobewertung für Novavax.
Gemeint sind damit Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- sowie Muskel- und Gelenkschmerzen oder Müdigkeit, die bis zu wenigen Tagen anhalten können. Die Nebenwirkungen des Novavax-Impfstoff sind damit vergleichbar mit den mRNA-Vakzinen von etwa Biontech und Moderna.
Vor der Zulassung in der Europäischen Union durchlaufen Impfstoffe ein strenges Prüfverfahren. Auch das Novavax-Vakzin wurde in großen Zulassungsstudien untersucht. Darüber hinaus ist die Datenlage aber dünn.
Der Präsident des Ärzteverbands deutscher Allergologen gibt jedoch Entwarnung: „Bislang gibt es keine Kenntnisse über besonders problematische Nebenwirkungen beim Novavax-Impfstoff“, sagte Professor Ludger Klimek dem „Meine Allergie Portal“. Thrombosen und Herzmuskelentzündungen seien nicht in übermäßigem Maße aufgetreten.
In Zulassungsstudien werden aber nicht immer alle Nebenwirkungen entdeckt. Laut Klimek geschieht dies erst, wenn der Impfstoff tatsächlich in der Bevölkerung verabreicht wird. „Das ist logisch und normal, weil man erst bei großen Patientenzahlen seltene Nebenwirkungen sieht“, erklärt Klimek. Die Studien zum Novavax-Mittel legen ihm zufolge also nur die üblichen Nebenwirkungen offen. Zudem treten sie nach der zweiten Schutzimpfung häufiger auf als nach der ersten.
Manchen Menschen sollten beim Novavax-Impfstoff vorsichtig sein. Denn auch bei Novavax kann es laut Ludger Klimek in seltenen Fällen zu starken Reaktionen kommen. Hiervon betroffen sind Personen, die allergisch auf Polysorbat 80 sind – eine in Novavax enthaltene Substanz.
Polysorbat 80 hatte schon bei den Impfstoffen von Astrazeneca und Johnson & Johnson zu allergischen Reaktionen geführt. Nach Angaben von Allergologe Klimek ist demnach zu erwarten, dass es auch „Patienten geben wird, die auf 'Nuvaxovid' von Novavax allergisch reagieren.“
Um den Novavax-Impfstoff effektiver zu machen, werden außerdem sogenannte Wirkverstärker – im Fachjargon „Adjuvantien – beigefügt. Eines dieser Proteine nennt sich Matrix-M-Adjuvans. Klimek rechnet damit, dass die Adjuvansmatrix zu Unverträglichkeitsreaktionen führen kann.
In den Studien seien allergische Reaktionen darauf jedoch eher selten gewesen. Wer sich Sorgen mache, dem empfiehlt der Experte einen Allergietest vor der Impfung.
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