Die Zahl der zugelassenen Elektroautos ist im Juli deutlich gestiegen. Welche Modelle von der höheren Kaufprämie besonders profitieren.
Mini Cooper SE
Der elektrische Brite ist zwar teuer, aber auch begehrt.
Düsseldorf Mit der erhöhten Kaufprämie boomt die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland. Allein im Juli legte die Zahl der neuzugelassenen batterielektrischen Fahrzeuge um satte 181,7 Prozent zu auf rund 17.000 verkaufte Fahrzeuge zu, teilt das Kraftfahrtbundesamt in seiner jüngsten Statistik mit. Welche Hersteller besonders vom Elektroboom profitieren konnten - und welche nicht.
Der elektrische Mini ist alles andere als ein Schnäppchen. Mit einem Preis von 31.700 Euro ist er fast doppelt so teuer wie das Einstiegsmodell als Verbrenner. Doch die hohe Kaufprämie macht den elektrischen Mini auf einem sehr attraktiv. Im Juli gingen die Zulassungszahlen sprunghaft in die Höhe. Alleine 687 Mal wurde das Modell im vergangenen Monat verkauft - und verdrängte damit den Porsche Taycan aus der Top Ten. Mit 184 PS und einer Beschleunigung von 7,3 Sekunden soll das Modell die klassische britische Marke in die elektrische Zukunft führen.
Der kleine Stromer aus Tschechien ist wie seine Konzernbrüder eigentlich ein Auslaufmodell. Aber von den ganz kleinen Elektroautos im VW-Reich hat er noch die kürzeste Lieferfrist. Besonders im Leasing wurde der Elektro-Kleinstwagen zuletzt durch die Umweltprämie zum Schnäppchen. So stiegen die Zulassungen im Juli um 650 Fahrzeuge - und das obwohl auch bei Skoda längst andere Elektroautos vor dem Start stehen.
Die Zukunft der Kleinstwagen aus dem Daimler-Reich ist elektrisch. In Zukunft sollen die kleinen Stromer in China gebaut werden. Im Juli waren die elektrischen Kleinstwagen ein echter Kassenschlager. 1209 Neuzulassungen in Deutschland sprechen eine deutliche Sprache.
Der elektrische BMW bekommt keinen Nachfolger. Stattdessen setzt BMW in Zukunft auf Modelle, die sich mit allen Antrieben gleichermaßen bauen lassen. Dabei galt der i3 bei seiner Premiere noch als echter Vorreiter. Doch das Auto, dessen Hülle aus Carbon gefertigt wird, war für die Bayern nie ein Gewinnbringer. Bei den Kunden gewann das Modell zuletzt trotzdem an Beliebtheit. 812 Exemplare wurden im Juli zugelassen.
Die Koreaner haben in der Elektromobilität derzeit einen entscheidenden Vorteil. Die Produktion für den Kona läuft im tschechischen Werk bereits auf Hochtouren. So hat der Kona im Vergleich mit der Konkurrenz nicht nur einen relativ günstigen Preis, sondern auch eine sehr kurze Lieferfrist - ein wesentlicher Vorteil, um in den Genuss der niedrigeren Mehrwertsteuer zu kommen. Nimmt man alleine die Juli-Zahlen erreicht der Kona mit 1.688 zugelassenen Fahrzeugen sogar Platz drei in Deutschland.
International hat der elektrische SUV sogar das Model X von Tesla überholt. Auf dem Heimatmarkt kann sich das Modell der Oberklasse beim Volumen durchaus mit der kleineren Konkurrenz messen. Der E-Tron ist mit einem Einstiegspreis von rund 67.300 Euro mit Abstand das teuerste Modell in der Top Ten - und trotzdem ein Bestseller.
Der Up ist in deutschen Innenstädten längst ein alter Bekannter. Besonders Pflegedienste und Pizzalieferanten schwören auf den Kleinstwagen. Als elektrische Variante war er lange in der Nische unterwegs. Mit der höheren Kaufprämie hat sich das erledigt. Im Juli explodierten die Zulassungszahlen auf 1344 Exemplare. Wer heute einen elektrischen Up bestellt, muss elf Monate warten.
Das Mittelklassemodell der Kalifornier hat wohl die größten Schwankungen beim Absatz zu verkraften. Während alle anderen mehr Elektroautos verkaufen konnten, wurden in Deutschland gerade einmal 154 Exemplare zugelassen. Das dürfte mit der Coronakrise und den langen Lieferzeiten zu tun haben. Alle Tesla-Modelle, die in Deutschland verkauft werden, müssen aus den USA importiert werden. Das dürfte sich spätestens mit der Produktion des Model Y in der neuen Gigafactory in Grünheide ändern.
Renault Zoe
Der Renault Zoe verpasst den Sprung an die Spitze der deutschen Elektro-Zulassungen nur knapp.
Bild: dpa
Die kleine Französin dominiert seit Jahren den Elektromarkt in Deutschland und hat die Spitze in den ersten sieben Monaten ganz knapp verpasst. Mit der Kaufprämie wird der Franzosenstromer derzeit besonders günstig angeboten, teilweise für Gewerbetreibende sogar für 0 Euro im Monat. Kein Wunder, dass die Zulassungen im Juli deutlich angezogen haben. 2851 Fahrzeuge wurden neu zugelassen. Mehr als bei jedem anderen Modell.
Nur ganz knapp an der Spitze landet - wie bei den Verbrennern, der Golf. Allerdings gilt die elektrische Version mittlerweile ebenfalls als Auslaufmodell. An seine Stelle soll in den kommenden Monaten der ID.3 treten, der mit 104 Zulassungen im Juli gerade erst begonnen hat. VW bewirbt den elektrischen Golf darum mit hohen Rabatten, was ihm aktuell noch die Spitzenposition einbringt.
Auf dem Heimatmarkt hat der elektrische Benz bislang noch nicht allzu viele Fans. Von März bis Mai waren die Zulassungszahlen zweistellig. Im Juli konnte sich der EQC etwas berappeln: Dort stehen 295 Neuzulassungen zu Buche. Allerdings dürften sie auch in Stuttgart noch deutlich Luft nach oben sehen. Aktuell bewirbt Mercedes das Modell mit einem All-inclusive-Angebot: Für 799 Euro im Monat kann man das Modell inklusive Versicherung und Wartung bei den Mercedes-Händlern mieten.
Beide Oberklasse-Modelle der Kalifornier sind in der deutschen Zulassungsstatistik bestenfalls noch eine Randnotiz. Das Model S kam von Januar bis Juli auf schmale 427 Neuzulassungen, das Model X auf 358. Es scheint als wenn die selbstbewusste Hochpreisstrategie von Elon Musk in Deutschland nicht aufgegangen ist - und die Deutschen sich aktuell eher für die heimischen Modelle entscheiden.
Mercedes EQC
Bislang kann das elektrische SUV die hohen Erwartungen noch nicht erfüllen.
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