PremiumDie Chefs der wichtigsten Strafverfolger im Cum-Ex-Skandal verschleppen die Aufklärung. Das sagt ihr Ex-Dienstherr – und stellt Dienstaufsichtsbeschwerde.
Streit in der NRW-Justiz
Benjamin Limbach, Anne Brorhilker und Peter Biesenbach (v.l.n.r.): Treiben die Behörden die Cum-Ex-Ermittlungen mit aller Kraft voran?
Düsseldorf Die Aufklärung des größten deutschen Steuerskandals Cum-Ex wird von einem beispiellosen Justizeklat erschüttert. Wie das Handelsblatt erfuhr, hat der ehemalige nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach (CDU) eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Leiter der Kölner Staatsanwaltschaft und dessen Stellvertreter eingereicht. Der Ex-Minister kritisiert, das Verfahren werde von der zuständigen Strafverfolgungsbehörde ausgebremst: Die Verantwortlichen hätten die Cum-Ex-Abteilung mit zu wenig Personal und Ressourcen ausgestattet. Er sieht die Gefahr einer „Strafvereitelung im Amt“.
Tatsächlich dauern einzelne Ermittlungen so lange, dass Beschuldigte wegen der langen Verfahren mit niedrigeren Strafen davonkommen könnten. Biesenbach kritisiert zudem, dass er in seiner Amtszeit der Staatsanwaltschaft zusätzliche Ermittler geradezu aufdrängen musste.
Seinem Nachfolger, NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne), formuliert er in einem Brief seine Befürchtung, dass der Leiter der Staatsanwaltschaft Köln und sein Vertreter die Ermittler „weder stützen noch unterstützen.“
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen
Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.
Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.
×
Kommentare (9)