Die ehemalige Tochter der Swissair will sich auf das Kerngeschäft des Airline-Caterings konzentrieren und hierbei neue Kunden aus Schwellenländern gewinnen. Wachstum soll zudem der Ausbau des Verkaufs von Konsumgütern im Flugzeug bringen, bis 2020 soll die Hälfte des Umsatzes aus diesem Geschäft stammen, derzeit sind es rund 18 Prozent. Zudem hatte Gategroup einen Sparkurs aufgesetzt und dabei 300 Stellen abgebaut.
Laut Pressemitteilung wolle HNA diese Strategie unterstützten. Gategroup erhofft sich durch den neuen Eigentümer aus China mehr Rückenwind, seine Präsenz in Asien auszubauen.
Das war auch ein Grund dafür, warum die Syngenta-Führung die 43-Milliarden-Offerte durch Chemchina unterstützt. Es gibt weitere Parallelen: Wie Chemchina legt auch HNA legt seine Offerte komplett in bar vor, was das Angebot attraktiver macht. In beiden Fällen soll das Übernahme-Ziel von der Börse genommen werden, aber als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in der Schweiz erhalten bleiben. Und sowohl HNA als auch Chemchina versprechen, dass sie das aktuelle Management und die Strategie beibehalten wollen.
Sprich, bei ihrer Einkaufstour in der Schweiz gehen die chinesischen Investoren quasi auf Zehenspitzen vor, um die öffentliche Meinung nicht mit brutalen Ankündigungen aufzuschrecken, was den Deal gefährden könnte. Bisher gibt es in der Schweiz auch keinen politischen Widerstand gegen den Ausverkauf der Traditionsunternehmen. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hatte die Übernahme Syngentas sogar begrüßt, musste dafür aber Kritik einstecken.
Chinesische Konzerne sind weiter auf Shopping-Tour. Nach dem Milliarden-Konzern Syngenta geht nun auch ein Mittelständler ins Reich der Mitte: Der Alu-Trinkflaschen-Hersteller Sigg wird verkauft.
Der Kaufinteressent für Gategroup, die HNA Group, ist wie Chemchina ein Riese, von dem bisher die breite westeuropäische Öffentlichkeit kaum etwas gehört haben dürfte. Es ist aber bereits der zweite Zukauf der HNA in der Schweiz: Der chinesische Luftfahrt- und Tourismuskonzern hatte im vergangenen Jahr für 2,73 Milliarden Franken den Flugzeug- und Flughafen-Dienstleister Swissport gekauft.
Die privat gehaltene HNA Group wurde 1993 zunächst als reine Fluggesellschaft gegründet. Heute ist es ein Konglomerat bestehend aus mehreren Airlines, wie Hainan Airlines oder Tianjin Airlines, und betreibt mehr als 820 Flugzeuge. Daneben besitzt der Konzern Hotels und Flughäfen, ist im Tourismus aktiv, macht mit Immobilien Geschäfte, besitzt Kaufhäuser und tritt als Logistik-Anbieter auf. Vergangenes Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 25,6 Milliarden Dollar. Weitere Bilanzdetails veröffentlicht der Konzern nicht.
Gründer ist Chen Feng, der dem Verwaltungsrat des Unternehmens vorsteht. Dieser hat sogar in Deutschland studiert und legte 1984 seinen Abschluss am Lufthansa College für Air Transport Management ab.
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