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18.02.2023

12:30

Premier League

Um Manchester United entbrennt ein Zweikampf der Superreichen

Von: Torsten Riecke

Nach dem englischen Milliardär Jim Ratcliffe hat auch der katarische Finanzinvestor Scheich Jassim Al Thani ein Angebot für den Traditionsklub abgegeben. Auch der US-Hedgefonds Elliott des Investors Paul Singer schaltet sich ein.

Jadon Sancho, Stürmer beim Fußballklub Manchester United, nach dem Schießen eines Tors. AP

Manchester United steht im Visier von Finanzinvestoren

Jadon Sancho, Stürmer beim Fußballklub Manchester United, nach dem Schießen eines Tors.

London Um die wertvollste Marke im englischen Fußball bahnt sich ein Bietergefecht an. Am Freitag gab der katarische Banker Jassim bin Hamad Al Thani offiziell ein Angebot für den Premier-League-Klub Manchester United ab. Scheich Jassim ist Vorsitzender der Qatar Islamic Bank und Sohn des früheren Premierministers Hamad Al Thani, einem der reichsten Männer des Golfstaates. Am Freitag lief die Angebotsfrist für den Traditionsverein ab.

Britische Medien berichten, dass auch der US-Investor Paul Singer über seinen Hedgefonds Elliott ein Finanzierungsangebot abgegeben haben soll. An einer Übernahme des Klubs sei Elliott aber nicht interessiert. Der Finanzinvestor hatte sich kürzlich von seinem Engagement bei AC Milan getrennt.

Damit kommt es vermutlich zu einem Zweikampf um den Fußballklub, nachdem der britische Unternehmer Jim Ratcliffe bereits vor einigen Wochen sein Interesse bekundet hatte. Ratcliffe ist einer der reichsten Männer Großbritanniens und Gründer der Chemiegruppe Ineos. Die Höhe der Angebote ist nicht bekannt. Der Kurs der in New York gelisteten Aktien von Manchester United hat sich seit November verdoppelt und den Marktwert des Klubs auf rund 4,3 Milliarden Dollar geschraubt.

Nach inoffiziellen Schätzungen könnte sich der Wert von Manchester United jedoch auf bis zu fünf Milliarden Pfund belaufen. Sollte ein Verkauf zu diesem Preis zustande kommen, wäre es der höchste Preis, der jemals für eine Sportmannschaft gezahlt wurde.

Bislang wird der Rekord vom Walmart-Erben Rob Walton gehalten, der im vergangenen Jahr 4,65 Milliarden Dollar für den American-Football-Klub Denver Broncos zahlte. Manchester United befindet sich derzeit im Besitz der amerikanischen Glazer-Familie.

„Das Angebot sieht vor, den Verein sowohl auf als auch neben dem Spielfeld zu seinem früheren Ruhm zurückzuführen und wird vor allem darauf abzielen, die Fans wieder in den Mittelpunkt des Manchester-United-Football-Klubs zu stellen“, erklärte Scheich Jassim, der sich selbst als lebenslanger Anhänger des Traditionsklubs bezeichnete.

Paris Saint-Germain gehört ebenfalls katarischem Investor – potenzieller Regelverstoß

Der Spitzenklub Paris Saint-Germain (PSG) befindet sich bereits seit 2011 in katarischem Besitz und gehört zur Qatar Sports Investments-Gruppe. Sollte sich Scheich Jassim bei Manchester United durchsetzen, muss der europäische Fußballverband Uefa entscheiden, ob die katarischen Investoren unabhängig genug voneinander sind, um nicht gegen das Regelbuch zu verstoßen. Laut Uefa-Regeln dürfen zwei Klubs, die den gleichen Besitzer haben, nicht in einem europäischen Wettbewerb miteinander konkurrieren.

Die englische Premier League zieht weiterhin internationale Investoren an. Erst kürzlich hatte ein US-Duo aus Clearlake Capital und Todd Boehly den Chelsea Football Club für 2,5 Milliarden Pfund übernommen.

Und auch für die Tottenham Hotspurs, den letzten der sechs großen Topvereine, der sich noch in englischem Besitz befindet, gibt es angeblich einen Kaufinteressenten: Der iranisch-amerikanische Milliardär Jahm Najafi steht nach Medienberichten kurz davor, ein Angebot in Höhe von 3,75 Milliarden Dollar abzugeben. Viele Fans protestieren seit Jahren gegen den Ausverkauf der Traditionsklubs an ausländische Investoren.

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