Seit dem Facebook-Skandal sorgen sich die Nutzer immer mehr um ihre Daten. Bei Twitter lassen sich mit einem Klick alle geteilten Infos überprüfen.
Düsseldorf Was passiert im Internet mit meinen Daten? Seit dem Facebook-Datenskandal um die Analysefirma Cambridge Analytica beschäftigt diese Frage immer mehr Nutzer, das Interesse am Datenschutz im Netz ist gestiegen.
Beim Kurznachrichtendienst Twitter können sich die Nutzer immerhin alle Daten anzeigen lassen, die das Netzwerk seit ihrer Anmeldung über sie gesammelt hat. Wer möchte, kann sich das Datenpaket auch per E-Mail zuschicken lassen. Die Funktion ist leicht zu finden, dürfte den meisten Usern aber unbekannt sein.
Ich mache einen Selbstversuch. Die Einblicke, die ich bekomme, sind durchaus interessant: So weiß Twitter, wo ich mich aufhielt, als ich Tweets verschickte, wie viele Apps ich jemals auf meinen verschiedenen Smartphones installiert hatte (84 Stück) und wofür ich mich angeblich interessiere.
Interessen – laut Twitter
Eine Auswahl der von Twitter für die Autorin vorgeschlagenen Interessen.
Bild: Screenshot Twitter
Bei den Interessen liegt Twitter oft richtig (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft), manchmal aber auch komplett daneben (Jazz, Autonachrichten, Comics). Immerhin: Alle Vorschläge lassen sich mit einem Häkchen auch abwählen.
Wen interessiert, ob ich gerne Tweets über EU-Politik, den Klimawandel oder Literaturtipps sehe? Natürlich die Werbepartner. Auch hier bietet Twitter große Transparenz. Ich erfahre, dass ich zu 46 Zielgruppen von 16 Werbepartnern gehöre, und lasse mir die Liste per E-Mail zuschicken. Interessant bin ich also zum Beispiel für die Airline Etihad, für das Kaufhaus Macy’s, den Musikdienst Spotify und das Wissenschaftsmagazin „Spektrum“.
Werbekunden
Twitter-Nutzer werden in maßgeschneiderte Zielgruppen für Werbekunden aufgenommen.
Bild: Screenshot Twitter
Zudem können Nutzer eine Liste aller Tweets, Retweets und Antworten, die man jemals in den Twitter-Äther geschickt hat, anfordern. Die Übersicht in der ebenfalls per E-Mail zugeschickten Excel-Datei ist recht chaotisch, aber dennoch ganz aufschlussreich.
Immerhin habe ich Twitter offenbar nicht genügend Daten geliefert, damit der Algorithmus mein Alter bestimmen kann: Laut Twitter bin ich zwischen 13 und 54 Jahre alt.
Alter
Manchmal hat auch Twitter keine Ahnung.
Bild: Screenshot Twitter
Hilfreich ist auch die Übersicht aller Apps, die Zugriff auf meinen Twitter-Account haben. Dort fand ich einige Relikte – ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann und weshalb ich zugestimmt hatte. Mit einem Klick lassen sich die Berechtigungen widerrufen.
Und so geht’s: Bei Twitter oben rechts auf das Profilfoto klicken und die Rubrik „Einstellungen und Datenschutz“ auswählen. Links unten bei „Deine Twitter-Daten“ finden sich die meisten Infos. Die Zugriffe anderer Anwendungen gibt es unter „Apps“ zu sehen.
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