Der Manager ist überzeugt, dass Deutschland noch lange auf Gas angewiesen sein wird. Wird russisches Gas durch andere Quellen ersetzt, könne die Verteilung zum Problem werden.
Siemens-Energy-CEO Christian Bruch
Der Vorstandsvorsitzende warnt vor einem schnellen Boykott von russischem Gas.
Bild: Thorsten Jochim für Handelsblatt
München Siemens-Energy-Chef Christian Bruch warnt vor einem kurzfristigen Stopp der Energielieferungen aus Russland. „Wenn wir sofort aus russischem Gas aussteigen, werden die Auswirkungen dramatisch sein“, sagte er im Interview mit dem Handelsblatt. Bei einem kurzfristigen Boykott seien die negativen Auswirkungen für Deutschland größer als der Effekt auf Russland.
Für manche Branchen sei die Gasversorgung existenziell, sagte Bruch. „Nehmen Sie nur die Glasindustrie. Wenn die Anlagen einmal kalt fallen, sind sie hinüber.“ Ob dann noch einmal hierzulande investiert werde, sei die Frage.
Grundsätzlich gehe es auf etwas längere Sicht auch ohne russisches Gas, sagte Bruch. Dazu müsse man die Erneuerbaren zügig ausbauen, LNG-Flüssiggas kaufen und Gas aus anderen Gegenden wie zum Beispiel Skandinavien beziehen.
Doch selbst wenn es gelänge, das russische Gas zu ersetzen, habe Deutschland ein Verteilungsproblem. „Die Versorgung vor allem in Ost- und Süddeutschland wird schwierig, weil die entsprechenden Leitungsnetze fehlen“, sagte Bruch.
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