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21.03.2023

18:32

Laserspezialist

Stühlerücken bei Trumpf: Peter Leibinger wird neuer Aufsichtsratschef

Von: Martin-W. Buchenau

Der Technik-Vorstand löst den früheren BASF-Chef Jürgen Hambrecht ab. Die Eigentümerfamilie Leibinger stärkt damit ihre Position beim Laserspezialisten.

Der aktuelle Technik-Vorstand kontrolliert künftig seine ältere Schwester, Trumpf-Vorstandschefin Nicola Leibinger-Kammüller. TRUMPF Group

Peter Leibinger

Der aktuelle Technik-Vorstand kontrolliert künftig seine ältere Schwester, Trumpf-Vorstandschefin Nicola Leibinger-Kammüller.

Stuttgart Der Laserspezialist Trumpf stärkt im Jahr des 100. Firmenjubiläums die Position der Eigentümerfamilie. Zum 1. Juli, mit Beginn des neuen Geschäftsjahrs, löst Technik-Vorstand Peter Leibinger Aufsichtsratschef Jürgen Hambrecht, 76, ab. Der Ex-BASF-Chef hatte zehn Jahre das Amt als Nachfolger des inzwischen verstorbenen Seniorchefs Berthold Leibinger inne.

„Jürgen Hambrecht hat sich große Verdienste erworben. Durch seine Umsicht und seine Expertise konnten wir als Vorstand auch in schwierigen Zeiten wichtige Entscheidungen fällen“, sagte Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller. „Mit den jetzigen Veränderungen im Vorstand und der Führung des Aufsichtsrates durch meinen Bruder stellen wir die Weichen für die Zukunft von Trumpf im hundertsten Jubiläumsjahr.“

Nach Informationen des Handelsblatts sollte der Wechsel eigentlich schon früher stattfinden, hatte sich aber durch die Herausforderungen in der Pandemie dann etwas verschoben. Peter Leibinger scheidet als 55-Jähriger zwar früh aus dem Vorstand aus, wird aber auch in der neuen Position langfristig maßgeblichen Einfluss auf die technologisch strategische Ausrichtung haben.

Er gilt im Unternehmen als Treiber hinter dem Einstieg in die lukrative Chiptechnologie. Ebenso hat er die Ausrichtung auf Photonik und Quantentechnologie vorangetrieben.

Als jüngerer Bruder beaufsichtigt er seine Schwester jetzt formal. Aber in einem Familienunternehmen ist das anders als in einem börsennotierten Unternehmen. Beide Geschwister sind gleichberechtigte Gesellschafter. Ab dem 1. Juli wolle Trumpf „mehr denn je“ mit dem Anspruch wachsen, exzellente Produkte in einer sich verändernden Welt auf den Markt zu bringen, sagte Leibinger-Kammüller.

Bedeutung von Photonik wächst

Peter Leibingers Vorstandsposten übernimmt Berthold Schmidt. Der 54-jährige Physiker ist seit April 2020 Geschäftsführer von Trumpf Photonic Components in Ulm. 2013 stieg er bei Trumpf ein und war unter anderem als CTO für Forschung und Entwicklung des Geschäftsbereichs Lasertechnik sowie als Head of Corporate Research für den Zentralbereich Forschung und Entwicklung zuständig.

Die Trumpf-Eigentümerfamilie stärkt ihre Position. dpa

Nicola Leibinger-Kammüller

Die Trumpf-Eigentümerfamilie stärkt ihre Position.

Außerdem scheidet Lasertechnik-Chef Christian Schmitz, 63, als Vorstandsmitglied nach Erreichen der Altersgrenze aus seinem Amt aus. Sein Nachfolger im Vorstand für den Geschäftsbereich Lasertechnik wird Hagen Zimer, 50. Der Physiker ist seit 2020 Geschäftsführer der Trumpf Laser GmbH in Schramberg. Zuvor arbeitete er für das Unternehmen unter anderem in der Forschung und Entwicklung und war Geschäftsführer des Bereichs Diodenlaser in den USA.

Beide Berufungen gelten als Signal für die wachsende Bedeutung der Photonik für das Unternehmen – sei es in der Sensorik, der Datenübertragung mit Licht oder in der Quantentechnologie.

Unverändert bleiben die anderen Vorstandspositionen. Das Unternehmen wird von Nicola Leibinger-Kammüller geführt. Weitere Vorstände sind ihr Ehemann Mathias Kammüller (CDO), Lars Grünert (CFO), Oliver Maassen (CHRO), Dr.-Ing. Stephan Mayer (CEO Machine Tools).

Peter Leibingers zusätzliche Funktion als stellvertretender Vorstandschef wird künftig nicht mehr vergeben. Der Einfluss der Familie könnte mit Chefin des Vorstands und Chef des Aufsichtsrates ja nicht größer sein.

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