PremiumRussland verkauft seit dem Ukraine-Angriff mehr Gas an deutsche und italienische Energiehändler. Auch am Sonntag verspricht Gazprom, die Nachfrage zu bedienen. Was steckt dahinter?
Erdgas-Transitpunkt in der Ukraine
Trotz der massiven Preisspitzen liefert Moskau seit gut einem Jahr nicht mehr Gas als es vertraglich muss.
Bild: dpa
Düsseldorf Die Angst vor einem Stop russischer Erdgaslieferungen ist groß. Tatsächlich geschieht seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine genau das Gegenteil. Seit Donnerstag nehmen die russischen Gaslieferungen nach Deutschland deutlich zu. „Wir sehen einen starken Anstieg. Mittlerweile kommt über den Abnahmepunkt über die Ukraine in die Slowakei fast doppelt so viel Erdgas aus Russland wie noch vor zwei Tagen“, erklärt Energie-Analyst Andreas Schroeder vom Marktforschungsinstitut Icis. Der Grund: „Russisches Gas ist gerade günstiger als das Gas, das an der Börse gehandelt wird“, so Schroeder.
Die auf den ersten Blick paradoxe Situation erklärt sich aus der Struktur des europäischen Gasmarktes. Dieser steht auf zwei Säulen. Große Versorger wie Uniper haben Rahmenverträge mit Gazprom, dem großen russischen Gasproduzenten. Diese Verträge sichern den Unternehmen das Recht ein, über einen gewissen Zeitraum bestimmte Mengen zu einem festgelegten Preismechanismus zu beziehen.
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