28.12.2021
11:58
Die Pandemie war allgegenwärtig, doch auch abseits des Dauerthemas Corona ist in der Unternehmenswelt 2021 viel passiert. Die spannendsten Ereignisse in zehn Bildern.
Düsseldorf Das öffentliche Leben stand auch im zweiten Corona-Jahr 2021 häufig still. Doch trotz aller Widrigkeiten und Einschränkungen ist in der Welt der Unternehmen viel passiert, an das man sich noch länger erinnern wird.
Ab Mitte Juli hatte gerade der Westen Deutschlands mit heftigem Hochwasser zu kämpfen, dessen Folgen bis heute kaum zu übersehen sind – und auch für die Wirtschaft zum Teil noch lange spürbar bleiben werden. Darüber hinaus dominierten Arbeitskämpfe zwischenzeitlich die Schlagzeilen – einer davon legte für mehrere Tage weite Teile der Bundesrepublik lahm.
Einige Milliardäre flogen ins Weltall, ein anderer fuhr nach Grünheide in Brandenburg und wurde dort wie ein Star empfangen, und wieder ein anderer lud sich selbst ins Metaverse hoch. Und dann war da inmitten des Lieferketten-Chaos im Frühjahr noch ein Riesentanker, der sich im Suezkanal querstellte und große Teile des Wirtschaftslebens ins Chaos versetzte.
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Virtuelle Siemens-Hauptversammlung
Nach siebeneinhalb Jahren als Siemens-Chef übergibt Joe Kaeser die Konzernleitung an seinen Nachfolger Roland Busch.
Bild: dpa
Seit 2013 war Joe Kaeser Vorstandschef von Siemens, zuvor war er seit 2006 Finanzchef des Konzerns gewesen. Anfang Februar wechselte er als Chefkontrolleur zur abgespaltenen Siemens Energy. Immer wieder war er mit seinen ungewöhnlich offenen politischen Positionierungen aufgefallen, auch zu Nachhaltigkeitsthemen, bei denen sein Konzern eher in der Kritik stand.
Sein Nachfolger bei Siemens ist seit dem 3. Februar 2021 sein früherer Stellvertreter Roland Busch. Dieser ist studierter Physiker und seit 2011 Vorstandsmitglied von Siemens. 2016 wurde er Technologie-Vorstand, ab 2018 war er Chief Operating Officer.
Özlem Türeci und Ugur Sahin
Sie gründeten Biontech und brachten den ersten mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus auf den Markt. Dafür erhielten sie das Bundesverdienstkreuz.
Bild: imago images/Political-Moments
Ohne den Biontech-Impfstoff hätte das gesellschaftliche Leben in diesem Sommer wohl nicht annähernd zur Normalität zurückfinden können. Auch bei der aktuellen Boosterkampagne spielt der mRNA-Wirkstoff, den das Mainzer Unternehmen in Kooperation mit dem US-Pharmakonzern Pfizer produziert, eine wichtige Rolle.
Für ihren Einsatz bei der Entwicklung des Vakzins und damit im Kampf gegen die Corona-Pandemie erhielten die Biontech-Gründer, das Ehepaar Özlem Türeci und Ugur Sahin, im März das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Ever Given
Das Containerschiff blockierte den Suezkanal sechs Tage lang.
Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Am 23. März stockten die durch die Corona-Pandemie bereits an vielen Stellen beeinträchtigten Lieferketten endgültig. Eines der größten Containerschiffe der Welt, die „Ever Given“, lief bei starkem Wind auf eine Uferböschung des Suezkanals auf und stellte sich quer. Das Schiff sollte Waren aus Yangshan in China nach Rotterdam bringen, blockierte nun aber eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt in beiden Richtungen.
Hunderte Schiffe stauten sich an der Grenze zwischen Afrika und Asien, erst nach sechs Tagen konnte das Schiff bei Springflut befreit werden und der Kanal war wieder frei. Wegen Schadenersatzforderungen wurde das Schiff von der Kanalbehörde noch monatelang festgehalten und kam schließlich Ende Juli mit fast vier Monaten Verspätung in Rotterdam an.
Wilder Streik
Anfang Oktober protestierten die Fahrer nach der Kündigung vieler ihrer Kollegen erneut.
Bild: Getty Images; Per-Anders Pettersson
Die Fahrer des Supermarkt-Lieferdienstes Gorillas waren schon länger unzufrieden, Anfang Juni kippte die Stimmung dann endgültig: Nach der Entlassung eines Fahrers blockierten die Angestellten mehrere Lager. Der Betrieb war kaum noch möglich, Kunden konnten nichts mehr bestellen.
Der Streit über die Rechtmäßigkeit der wilden Streikaktionen ohne gewerkschaftliche Organisation dauert an, das Image des Lieferdienstes litt. Im Oktober und November wurden viele der streikenden Fahrer entlassen.
Bahndamm bei Altenahr
Auch fast ein halbes Jahr nach der Flutkatastrophe können im Ahrtal viele Bahnen noch nicht wieder fahren – die Gleise fehlen.
Bild: imago images/Marc John
Die Bilder gingen um die ganze Welt: Am 13. und 14. Juli gingen vor allem im Westen Deutschlands enorme Regenmengen nieder. Zuerst standen Städte wie Wuppertal und Hagen in Teilen unter Wasser, später traf es das südliche Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Im Ahrtal wurden ganze Dörfer weggespült, auch an der Erft waren viele Ortschaften kaum wiederzuerkennen.
In Deutschland starben über 180 Menschen, die Aufräumarbeiten dauern bis heute an. Besonders der Wiederaufbau des Bahn- und Telekommunikationsnetzes stellt die Unternehmen vor große Herausforderungen.
Jeff Bezos
Der Amazon-Gründer nach seinem Weltraumflug.
Bild: AP
Der Weltraumtourismus kommt – wenn auch bis auf weiteres nur für Topverdiener. Am 11. Juli war bereits Richard Branson als erster Zivilist ins All geflogen und gewann damit das Milliardärsrennen. Er flog jedoch nur auf 86 Kilometer Höhe, Flugzeuge sind erst ab etwa 100 Kilometern nicht mehr manövrierfähig.
Diese Grenze überschritt dann Amazon-Chef Jeff Bezos am 20. Juli mit 106 Kilometern Höhe als erster Zivilist. Die sogenannte „Kármán-Linie“ liegt 100 Kilometer über dem Meeresspiegel und wird von einigen Experten als wahre Grenzline zum All bezeichnet.
GDL-Chef Claus Weselsky
Am Berliner Ostbahnhof spricht der Gewerkschaftsführer zu den Streikenden.
Bild: dpa
Am 10. August kam die Ankündigung, am nächsten Tag ging es los: Bis Mitte September legte die Lokführergewerkschaft GDL mehrfach über Tage den Personen- und Güterverkehr in Deutschland lahm. Dann gab es schließlich eine Tarifeinigung mit der Deutschen Bahn.
Zwei von vielen Aufsteigerinnen
Constanze Hufenbecher (li.) ist seit April Chief Digital Transformation Officer beim Chipkonzern Infineon, Sarena Lin ist neue Bayer-Personalchefin.
Am 11. August trat das zweite Führungspositionen-Gesetz in Kraft. Börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen müssen nun mindestens eine Frau in den Vorstand berufen, wenn der aus mehr als drei Personen besteht. Viele Dax-Konzerne setzen die Regeln bereits um:
Im Mai war er schon einmal zu einem kurzen Geschäftsbesuch in Grünheide bei Berlin, im August nahm Tesla-Chef Elon Musk dann auch Pressetermine wahr. Unter anderem gab er ein Interview mit dem damaligen CDU-Parteichef und Kanzlerkandidaten Armin Laschet.
Mark Zuckerberg
Der Chef vom Facebook-Konzern Meta unterhält sich mit seinem virtuellen Avatar.
Bild: VIA REUTERS
In einer denkwürdigen Präsentation verkündete Facebook-Chef Mark Zuckerberg Ende Oktober, dass das Unternehmen, zu dem auch Instagram und Whatsapp gehören, künftig Meta heißen wird. Man will sich stärker auf Virtual Reality konzentrieren und die eigenen Dienste in einer großen, virtuellen Welt zusammenführen.
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