Das Personalkarussell bei der Bahn dreht sich weiter. Chefkontrolleur Odenwald hört Ende Juli auf. Laut einem Bericht gab es Streit mit Verkehrsminister Wissing.
Michael Odenwald
„Nach zehnjähriger Arbeit im Aufsichtsrat ist es Zeit für einen Wechsel“, teilte Odenwald mit.
Bild: dpa
Berlin Der Aufsichtsratschef bei der Deutschen Bahn, Michael Odenwald, hört zum 22. Juli auf. „Nach zehnjähriger Arbeit im Aufsichtsrat ist es Zeit für einen Wechsel“, teilte Odenwald am Donnerstagabend mit. Zuvor hatte er das Kontrollgremium auf der Sitzung am Donnerstag informiert.
„Die Deutsche Bahn ist – ungeachtet aller aktuellen Herausforderungen – ein tolles Unternehmen, für das ich mich immer sehr gerne engagiert habe. Ich wünsche dem Vorstand, allen Führungskräften und insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles erdenklich Gute“, sagte Odenwald weiter.
Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtete, Odenwald trete zurück, weil er sich über eine Pressekonferenz von Bahn-Chef Richard Lutz und Verkehrsminister Volker Wissing geärgert habe. Lutz und Wissing hatten am Mittwoch ein neues Konzept vorgestellt, wie das marode Schienennetz der Bahn von 2024 bis 2030 grundlegend saniert werden soll.
Wissing hatte gesagt, die Infrastruktur sei „jahrelang vernachlässigt und durch Unterfinanzierung und politische Versäumnisse an ihre absolute Grenze gebracht worden“. Der FDP-Minister kündigte auch an, die Bahn stärker an die Kandare zu nehmen und die Interessen des Bundes als Bahn-Eigentümer künftig stärker durchsetzen – gegenüber Aufsichtsrat und Vorstand der Bahn.
Der ehemalige Staatssekretär Odenwald ist seit 2018 Chefkontrolleur beim Bahnkonzern. Der Jurist war seit 1992 im Verkehrsministerium tätig – von 1998 an als Referatsleiter, ab 2010 als Leiter der Zentralabteilung, seit 2012 dann als beamteter Staatssekretär. In dieser Funktion rückte er 2012 in den Bahn-Aufsichtsrat.
„Wir bedauern die Entscheidung von Herrn Odenwald sehr“, teilte Bahnchef Richard Lutz mit. „Er hat sich in all den Jahren um die Deutsche Bahn verdient gemacht. Dafür gebührt ihm ausdrücklicher Dank und große Anerkennung.“
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