Das Bonusprogramm Payback baut sein Netz aus. Mit neuen Technologien will es stationären Händlern helfen, im Kampf gegen den Onlinehandel zu bestehen.
Filiale von C&A
Bei dem Modehändler können Kunden künftig Payback-Punkte sammeln.
Bild: C&A Europe (cunda.de)
Düsseldorf Payback hat mit einem neuen namhaften Partner den Verlust von Galeria Karstadt Kaufhof kompensiert. Ab dem 7. Oktober können Kunden auch in den deutschen Filialen von C&A Payback-Punkte sammeln. Ab Anfang nächsten Jahres wird die Zusammenarbeit auch auf den deutschen Onlineshop von C&A ausgeweitet.
„Wir freuen uns sehr, Teil des größten Bonusprogramms in Deutschland zu sein“, sagt Martina Nowotny, Deutschland-Chefin von C&A. Mit Payback als Kooperationspartner stärke der Händler seinen Omnichannel-Ansatz, also die Verknüpfung des Onlinegeschäfts mit den Filialen. Das Unternehmen hat in Deutschland mehr als 400 Geschäfte, europaweit sind es rund 1400.
Bisher war es ausschließlich möglich, bei C&A online Payback-Punkte zu sammeln, wenn Kunden über die Website von Payback auf den C&A-Shop weitergeleitet wurden. Diese sogenannte Affiliate-Partnerschaft wird nun zu einer kompletten Kooperation ausgebaut.
C&A hat anders als viele andere Modehändler bisher keine eigene Kundenkarte und kein Loyalitätsprogramm. Deshalb hat der Händler auch keinen Zugang zu den Daten seiner Kunden. Durch die Kooperation mit Payback kann das Unternehmen diesen Nachteil ausgleichen, ohne in ein eigenes Kartensystem investieren zu müssen.
Payback konnte sein Netz in jüngster Zeit deutlich auf mittlerweile 680 Partnerunternehmen erweitern. Im April beispielsweise kam die Lebensmittelkette Globus dazu.
Damit hat der Verbund kompensiert, dass das Gründungsmitglied Real gerade stückweise an Konkurrenten verkauft wird und damit mehr und mehr als Akzeptanzstelle für Payback ausfällt. Unter den neuen Partnern sind aber auch viele bekannte Onlinehändler, wie etwa Home24.
„Wir wachsen sehr kontinuierlich – sowohl bei der Zahl der Partner als auch bei der Zahl der Kunden, und das stationär und digital“, bestätigt Payback-Geschäftsführer Dominik Dommick im Gespräch mit dem Handelsblatt. Die Zahl der Kunden, die das Loyalitätsprogramm nutzen, liegt mittlerweile bei mehr als 31 Millionen.
Nicht zuletzt wegen der Coronakrise suchen viele Händler nach neuen Wegen, ihre Kunden zu erreichen oder zu binden. Dommick sieht das aber nicht als die treibende Kraft für die jüngsten Erfolge bei der Partnersuche. „Es ist nicht so, dass es aufgrund der Corona-Situation für uns einfacher war, neue Partner zu gewinnen“, sagt er. „Wir sind der stärkste Verbund und wir haben in jedem Segment die stärksten Partner.“
Entscheidend sind aus seiner Sicht langfristigere Trends. „Dass wir in den vergangenen Jahren eine unglaublich dynamische Entwicklung bei neuen Partnern gehabt haben, liegt auch an der verstärkten Digitalisierung von Payback“, erklärt er. Payback biete mit seiner großen Kundenzahl und den technologischen Möglichkeiten eine gute Basis für die Digitalisierung der stationären Geschäfte.
Payback tut sich jedoch traditionell schwer bei der Gewinnung von Partnern im Modehandel, weiter verbreitet ist das Kartensystem im Lebensmittelhandel und bei Drogerien mit Partnern wie Rewe, Penny, Real, Globus und DM. Deshalb war es für das Unternehmen ein Rückschlag, dass Galeria Karstadt Kaufhof im vergangenen Jahr den Kooperationsvertrag nicht verlängerte – zumal Kaufhof Gründungsmitglied von Payback war.
Galeria hat nun nur noch eine eigene Kundenkarte, wie es vor der Fusion mit Kaufhof auch bei Karstadt üblich war. Das Unternehmen hatte den Schritt damit begründet, künftig selber Herr über seine Kundendaten und nicht von einem anderen Anbieter bei der Datennutzung abhängig sein zu wollen.
Die Verwaltung und Nutzung der Kundendaten läuft nun über die von der Konzernmutter Signa gegründete Signa CRM Solutions GmbH. Auf diese Weise will Galeria die Synergien im Verbund mit anderen Signa-Töchtern nutzen, wie etwa Sportscheck.
C&A geht den genau anderen Weg und setzt auf Kooperationen. So hat sich der Händler Anfang des Jahres auch dem Programm Connected Retail von Zalando angeschlossen und verkauft seitdem über die Zalando-Plattform. Kritiker sehen das aber auch als Eingeständnis, dass C&A in der Vergangenheit zu wenig in den eigenen Webshop investiert habe und deshalb online selbst zu wenig Reichweite hat.
Payback sieht genau darin seine Stärke, dass der Verbund seinen Partnern nicht nur den Zugang zu einer großen Zahl von Kundenkontakten bieten kann, sondern auch zahlreiche technische Lösungen bis hin zum eigenen Bezahlsystem Payback Pay.
„Die Bequemlichkeit, die der Kunde durch das einfache Punktesammeln im Payback-Verbund hat, die bessere Nutzung der Daten und das breite Angebot unserer Partner können durchaus dazu beitragen, den stationären Handel in der Konkurrenz zum Onlinehandel wieder zu stärken“, sagt Payback-Geschäftsführer Dommick. „Das sind ja genau die Faktoren, die auch Amazon stark gemacht haben.“
Payback setzt dabei zunehmend auf die eigene App statt der Plastikkarte. „Mehr als zehn Millionen unserer Kunden nutzen Payback vermehrt mobil“, rechnet Dommick vor. „Bei dieser Reichweite macht uns in Deutschland keiner etwas vor“, betont er.
Als wichtigen aktuellen Trend sieht er die zunehmende Digitalisierung auf der Fläche im stationären Geschäft. „Rund 90 Prozent der Kunden haben ein Smartphone dabei, das führt zu noch größeren Veränderungen des Handels als die grundsätzliche Verschiebung zum Onlinehandel und bietet große Chancen für die Payback-Partner“, sagt Dommick.
Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.
Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.
×