Die Fluggesellschaft hat insgesamt 210 A320neo-Maschinen sowie 40 Großraumjets vom Typ A350 beim Flugzeugbauer geordert. Auch bei Boeing gibt Air India eine Großbestellung auf.
Flugzeuge der Air India
Sollte Air India auch beim Hersteller Boeing Maschinen kaufen, könnte das zusammengenommen den bisher größten Flugzeug-Deal bilden.
Bild: dpa
Neu Delhi Die Fluggesellschaft Air India will expandieren und dafür Hunderte Jets von Airbus und Boeing kaufen. Mit Airbus habe man eine Absichtserklärung über 210 Maschinen aus der Mittelstreckenjet-Familie A320neo sowie 40 Großraumflieger vom Typ A350 abgeschlossen, sagte der Chef der Air-India-Mutter Tata Group, Natarajan Chandrasekaran, am Dienstag bei einem Online-Briefing mit dem indischen Regierungschef Narendra Modi und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
Mit Boeing vereinbarte Air India nach Angaben von US-Präsident Joe Biden zudem den Kauf von insgesamt 220 Maschinen: Dabei handelt es sich um 190 Mittelstreckenflieger vom Typ 737 Max sowie 30 Langstreckenjets, aufgeteilt auf 20 Exemplare der 787 und 10 der größeren 777X. Nach Listenpreisen hat die Bestellung einen Umfang von 34 Milliarden Dollar. Großkunden erhalten allerdings Rabatte, die nicht veröffentlicht werden. Zudem gibt es Optionen für 70 weitere Boeing-Maschinen, so dass 290 zusammenkommen könnten.
Air India will mit dem Großeinkauf ihre Flotte mit sparsameren Maschinen erneuern und von der Erholung des Luftverkehrs von der Corona-Krise profitieren. „Die Zeit ist reif, um Indien zu einem internationalen Drehkreuz zu machen“, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury. Air India will Fluggäste von den arabischen Fluggesellschaften Emirates und Qatar Airways zurückgewinnen. Diese befördern seit Jahren Passagiere aus Indien in die USA und nach Europa - über ihre Drehkreuze Dubai und Doha.
Air India wurde in den 30er Jahren von der Tata-Familie als Tata Airlines gegründet und in den 50ern verstaatlicht. Seit den 90er Jahren litt sie zunehmend unter Billigkonkurrenz. Vor rund einem Jahr kaufte Tata die verschuldete Gesellschaft wieder.
Tata und Air India verhandelten nach eigenen Angaben seit zwei Jahren mit Airbus. Laut Tata-Chef Chandrasekaran hat sich Air India auch bei Airbus Optionen gesichert, die Bestellung auszuweiten.
Gerade bei den Jets aus der A320neo-Familie ist Airbus auf Jahre ausgebucht. Wer heute ein Modell aus dieser Familie bestelle, müsse bis 2029 auf die Auslieferung warten, hatte Verkaufschef Christian Scherer im Januar gesagt.
Der europäische Hersteller ringt wie andere Unternehmen mit Engpässen bei Zulieferern und Arbeitskräften. Immer wieder fehlen wichtige Teile. Im vergangenen Jahr musste die Konzernführung ihr Ziel für die Flugzeugauslieferungen zweimal kappen.
Am Donnerstag will Airbus seine Jahresfinanzzahlen veröffentlichen. Bei diesem Termin nennt das Management normalerweise auch seine Ziele für das neue Jahr - samt einer Prognose, wie viele Maschinen der Hersteller ausliefern wird.
Boeing hat zuletzt Airbus überraschend bei den Auslieferungen übertrumpfen können. Das Unternehmen aus Seattle übergab nach Angaben vom Dienstag 38 Maschinen an die Kunden. Das sind mehr als vor Jahresfrist und fast doppelt so viele wie bei Airbus.
Boeing-Manager dämpften jedoch die Erwartungen, dass sich dieser Trend nun fortsetzen könnte: Die Auslieferungen dürften von Monat zu Monat schwanken. Es wird damit gerechnet, Boeing-Finanzchef Brian West am Mittwoch sich zu der geplanten Produktionsausweitung äußert.
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