Eine defekte Pipeline legt eine der wichtigsten deutschen Wasserstraßen lahm. Die Ursache ist inzwischen behoben, ein Ende der Sperrung ist aber noch nicht absehbar.
Brunsbüttel Aus einem Leck in einer Pipeline im Hafen von Brunsbüttel sind große Mengen Öl in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) gelaufen. Die Verkehrszentrale sperrte die Schleusen am Mittwoch, weil das Öl die Schleusenkammern erreichte. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk begannen mit einer ersten Bekämpfung.
Am Nachmittag konnte das Leck geschlossen werden. Die Dauer der Sperrung des Kanals für die Schifffahrt war noch nicht absehbar. Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) wird sich am Donnerstag vor Ort über die Ölverunreinigungen informieren.
Das Havariekommando übernahm auf Ersuchen des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) die Einsatzleitung und beorderte das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ und das Ölbekämpfungsschiff „Knechtsand“ nach Brunsbüttel an der Elbmündung. Beide Schiffe nahmen im Laufe des Tages die Arbeit auf. Das Mehrzweckschiff „Scharhörn“ sollte am Abend noch hinzukommen.
Angaben zur Menge des ausgelaufenen Öls gab es zunächst nicht. Der Ölteppich erstreckte sich nach Angaben des Havariekommandos von der Schleuse Brunsbüttel auf etwa sechs Kilometer Länge auf dem Kanal.
Im Laufe des Tages fanden Einsatzkräfte die Ursache der Verschmutzung - ein Leck in einem sogenannten Düker an der Landseite einer Rohölpipeline am nördlichen Ufer, wie ein Sprecher des Havariekommandos sagte. Die Leitung wurde gesperrt, so dass kein weiteres Öl mehr austreten konnte. Bereits am Freitag waren kleinere Mengen Öl auf dem Wasser aufgefallen.
Der NOK gilt als eine der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen der Welt, aber auch als stark sanierungsbedürftig. 2020 wurden bei mehr als 25.000 Durchfahrten fast 74 Millionen Tonnen Fracht bewegt. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) bezifferte den jährlichen volkswirtschaftlichen Nutzen des Kanals auf 570 Millionen Euro.
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