17.12.2014
12:35
Die Douglas-Gruppe setzt voll auf das Geschäft mit Parfüm und verkauft Unternehmensteile. Doch für den Buchhändler Thalia gibt es offenbar keine Interessenten mehr. Nun sind sogar neue Filialen denkbar.
Hagen Die Parfümerie- und Buchhandelskette Douglas will einem Pressebericht zufolge auf einen Verkauf seiner Buchladenkette Thalia zunächst verzichten. Keiner der Kaufinteressenten sei zuletzt bereit gewesen, den von den Eigentümern geforderten Preis zu bezahlen, berichtet das „Manager-Magazin“ am Mittwoch vorab aus der am Freitag erscheinenden Ausgabe. Das Magazin berief sich dabei auf das Umfeld der Douglas-Gruppe.
Sprecherinnen der Douglas-Holding und des Mehrheitseigentümers Advent wollten auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht Stellung nehmen.
Der US-Finanzinvestor Advent will Thalia dem Magazin zufolge jetzt weiter modernisieren. Denkbar wären kleinere strategische Zukäufe im Online-Geschäft, aber auch die Übernahme neuer Filialen. Gleichzeitig sehe der Investor Raum für weitere Einsparungen. Dabei könnten auch einzelne Standorte auf mittlere Frist abgegeben werden, hieß es.
Der Online-Händler Amazon hat den Buchhandel auch in Deutschland durcheinandergewirbelt und unter Druck gesetzt. Laut Bundesverband der Versandbuchhändler hat Amazon etwa 1,6 Milliarden Euro Umsatz mit Büchern gemacht und damit drei Viertel Anteil am Online-Geschäft.
Insgesamt setzte der Buchhandel 9,6 Milliarden Euro (allen Zahlen für 2012) um, davon die Hälfte im stationären Handel.
Schweitzer Fachinformationen
28 Filialen
Die Angaben beziehen sich auf reine Buchhändler. Fachabteilungen von Kaufhäusern sind nicht gezählt. Quelle: Buchreport
Oslander
28 Filialen
Mayersche Buchhandlung
46 Filialen
Valora Retail (Bahnhofsbuchhandlungen)
178 Filialen
Thalia
293 Filialen
DBH (Weltbild, Hugendubel, u.a.)
420 Filialen
Douglas-Holding-Chef Henning Kreke, dessen Familie 20 Prozent an der Unternehmensgruppe hält, hatte Thalia zuletzt eine positive Entwicklung bescheinigt und eine weiterhin „aktive Portfoliopolitik“ angekündigt.
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Die Douglas-Gruppe befindet sich mitten in einem tiefgreifenden Umbau, nachdem die Gründerfamilie Kreke und der Finanzinvestor Advent das Unternehmen im vergangenen Jahr von der Börse nahmen. Die Süßwarensparte Hussel und der Schmuckhändler Christ wurden an Finanzinvestoren verkauft. Auch die Modekette Appelrath-Cüpper könnte Medienberichten zufolge bald veräußert werden.
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