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01.06.2022

20:17

Konsumgüter

Zeiss-Manager wird Chef bei Europas größtem Hausgerätehersteller BSH

Von: Martin-W. Buchenau

Carl Zeiss verliert zweiten Vorstand binnen kurzer Zeit: Bosch Siemens Hausgeräte holt Matthias Metz. Bei Zeiss rückt erstmals eine Frau in den Vorstand.

Der Hersteller hat einen neuen Chef gefunden. Bosch Siemens Hausgeräte

Produktion bei Bosch Siemens Hausgeräte

Der Hersteller hat einen neuen Chef gefunden.

Stuttgart Bosch hat einen Nachfolger für die Chefin von Bosch Siemens Hausgeräte (BSH), Carla Kriwet, gefunden. Carl-Zeiss-Vorstand Matthias Metz übernimmt den Posten bei Europas größtem Hausgerätehersteller zum 1. Oktober. BSH-Kurzzeit-Chefin Kriwet war Ende April nach nicht einmal zwei Jahren überraschend an die Spitze des Dax-Konzerns Fresenius Medical Care gewechselt.

Bei Zeiss führte Metz die Consumer Markets und damit das Geschäft mit Kamera- und Filmobjektiven, Ferngläsern, Spektiven und Jagdoptiken. Vor seiner Zeit bei Zeiss war Metz unter anderem als Geschäftsführer bei Fackelmann, als Vorstand der Zwilling J.A. Henckels AG sowie als Berater bei McKinsey tätig. Nach kaufmännischer Lehre und BWL-Studium an der Universität Erlangen-Nürnberg promovierte er in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Lüneburg.

„Zeiss hat Matthias Metz bei der Weiterentwicklung des Konsumentengeschäfts, in der Präsenz und Strahlkraft der Marke viel zu verdanken“, sagte Aufsichtsratschef Michael Bolle. Mit kontinuierlichem, profitablem Wachstum weit über Marktdurchschnitt sei die Sparte so erfolgreich wie nie zuvor. Der ehemalige Bosch-Topmanager und Entwicklungschef ist erst seit Kurzem Chefaufseher bei Zeiss. Beide Unternehmen kennen sich sehr gut.

Der langjährige Zeiss-Chef Michael Kaschke sitzt beispielsweise im Aufsichtsrat von Bosch. Die Abwerbung dürfte im gegenseitigen Einvernehmen geschehen sein. Bolle dankte Metz für sein großes Engagement und wünschte ihm in seiner neuen Aufgabe weiterhin viel Erfolg.

Bei Zeiss tritt der Vertriebschef des Brillengeschäfts, Sven Hermann, die Nachfolge von Metz an. Erstmals rückt auch eine Frau in den Vorstand von Zeiss. Die Juristin und Personalleiterin Susan-Stefanie Breitkopf übernimmt die neue Position des Chief Transformation Officers, in der sie die Digitalisierung des Unternehmens vorantreiben soll. Sie kam vor einem Jahr von Currenta, einem ehemaligen Gemeinschaftsunternehmen von Lanxess und Bayer.

Carl Zeiss ist vor allem wegen des boomenden Halbleitergeschäfts und der Medizintechnik in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Zuletzt wuchs der Umsatz um 20 Prozent auf den Rekordwert von 7,5 Milliarden Euro. Der 175 Jahre alte Optikkonzern entwickelt sich mit dem Abgang von Metz aber auch immer mehr zu einem Sprungbrett für Manager.

Vor Metz verlor Zeiss im vergangenen Jahr bereits auch Zeiss-Meditec-Chef Ludwin Monz an die Spitze von Heidelberger Druck. Nach Informationen aus dem Unternehmen gebe es aber keine Probleme, die Vakanzen im Vorstand neu zu besetzen. Das Interesse an den Führungskräften ehrt nach Einschätzung von Beobachtern Zeiss. Allerdings nur, solange nicht CEOs oder Spitzenforscher abgeworben würden.

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