Der Hedgefonds-Milliardär Nelson Peltz ist in den Vergütungsausschuss des Konsumgüterriesen eingezogen. Der Schritt dürfte den Umbau von Unilever vorantreiben.
Nelson Peltz
Der Chef des New Yorker Hedgefonds Trian ist bekannt dafür, bei Unternehmen, an denen er beteiligt ist, auf Veränderungen zu drängen.
Bild: Reuters
London. Erstpublikation: 31.05.2022 um 11:12 Uhr. Die Aktie des Konsumgüterriesen Unilever kann am Mittwoch zunächst nicht an ihre Gewinne vom Vortag anknüpfen. Stattdessen kommt es zu Gewinnmitnahmen, zuletzt lag die Unilever-Aktie an der Börse London rund ein Prozent im Minus.
Am Dienstag waren die Titel noch um bis zu 7,6 Prozent gestiegen. Das ist das größte Plus seit Januar. Auslöser für den Kurssprung war der Einzug des Milliardärs und aktivistischen Investors Nelson Peltz in den Verwaltungsrat, den das Unternehmen am Dienstag bekannt gab.
„Wir haben ausführliche und konstruktive Gespräche mit ihm und dem Trian-Team geführt und sind überzeugt, dass Nelsons Erfahrung in der globalen Konsumgüterindustrie für Unilever von großem Wert sein wird“, sagte Konzernchef Nils Andersen.
Peltz besitzt über seinen New Yorker Hedgefonds Trian 1,5 Prozent an Unilever, dem Hersteller von Dove-Seife und Langnese-Eis. „Wir freuen uns darauf, mit dem Management und dem Vorstand zusammenzuarbeiten, um die Strategie, das operative Geschäft, die Nachhaltigkeit und den Shareholder-Value von Unilever voranzutreiben“, sagte Peltz und hob die starken Marken und die breite geografische Präsenz hervor.
Peltz ist bekannt dafür, bei Unternehmen, an denen er beteiligt ist, auf Veränderungen zu drängen. Sein Einzug in den Verwaltungsrat dürfte daher den Druck auf Unilever zum Umbau des Konzerns erhöhen, nachdem Anfang des Jahres die 50 Milliarden Pfund schwere Übernahme des britischen Pharmakonzerns Glaxo-Smithkline gescheitert war.
Am Markt wurde der Schritt überwiegend positiv aufgenommen. „Unilever hat ein doppeltes Problem: Strukturell niedrige Wachstumskategorien und den Verlust des Vertrauens der Anleger in das Management und den Vorstand“, schrieb Analyst Bruno Monteyne in einer Notiz.
Die Aktie ist in diesem Jahr eingebrochen und liegt rund 30 Prozent unter dem Allzeithoch von 2019. Die Ernennung von Peltz verleihe dem Unternehmen „eine enorme Glaubwürdigkeit“.
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