Eine mögliche Trennung von der Logistiktochter soll zur Entschuldung des Staatskonzerns beitragen. Doch laut einem Bericht könnte sich der Verkaufspreis reduzieren.
Schenker
Im Zuge der Coronakrise und angespannter Lieferketten waren Logistiker gefragt, die Preise für See- und besonders Luftfracht stiegen stark.
Bild: Deutsche Bahn AG
Berlin Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat den Vorstand mit der Prüfung eines Verkaufs der internationalen Logistiktochter Schenker beauftragt. Ein möglicher Verkauf von bis zu 100 Prozent der Anteile solle geprüft und vorbereitet werden, teilte der Staatskonzern am Donnerstag nach einer Aufsichtsratssitzung mit.
Über Art und Weise sowie Zeitpunkt solle später entschieden werden. Den Verkauf gebe es zudem nur, wenn er wirtschaftlich sinnvoll sei. Die Erlöse sollten in jedem Fall im Konzern bleiben und zur Entschuldung beitragen.
Damit hat der Vorstand viele Möglichkeiten, einen Komplett- oder Teilverkauf an Schenker-Wettbewerber oder auch an Finanz-Investoren vorzubereiten. Möglich wäre auch ein Börsengang.
Schenker mit See-, Land- und Luftfracht stand zuletzt für mehr als ein Drittel des Umsatzes der Deutschen Bahn. Im ersten Halbjahr 2022 erzielte Schenker einen Betriebsgewinn von fast 1,2 Milliarden Euro und hievte damit den Gesamtkonzern wieder in die Gewinnzone. Im Zuge der Coronakrise und angespannter Lieferketten waren Logistiker gefragt, die Preise für See- und besonders Luftfracht stiegen stark.
Allerdings rechnet das Management laut einem Agenturbericht im kommenden Jahr mit einem Gewinneinbruch der Logistik-Tochter. Diese wird 2023 einen Betriebsgewinn von etwa 1,2 Milliarden Euro erzielen, zeigten Planungsunterlagen des Staatskonzerns, aus denen die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag zitierte. In diesem Jahr solle es mit 2,1 Milliarden Euro fast eine Milliarden Euro mehr sein. Entsprechend den Gewinn-Erwartungen dürfte sich auch der erhoffte Verkaufspreis reduzieren.
Insgesamt werde der Konzernverlust laut dem Bereich im nächsten Jahr rund zwei Milliarden Euro betragen, 2022 werde das Minus unterm Strich nur rund 250 Millionen Euro betragen. Das Betriebsergebnis – also vor Steuer- und Zinszahlungen – soll in diesem Jahr ein Plus von fast 1,2 Milliarden Euro erreichen. Eine Sprecherin der Bahn sagte zu den Reuters-Informationen: „Wir äußern uns grundsätzlich nicht zu internen Unterlagen.“
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