Weil die Pilotengewerkschaft weiter streikt, soll Eurowings Deutschland keine neuen Jets mehr bekommen. Das hat auch Folgen für das Kabinenpersonal.
Flugausfälle bei Eurowings
20.000 Reisende waren am Dienstag von dem Pilotenstreik betroffen. Ein Ende des Tarifkonflikts ist nicht in Sicht.
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Frankfurt Das Management von Eurowings macht Ernst. Nachdem die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Montagabend ein Ultimatum verstreichen ließ und den dreitägigen Streik am Dienstag fortgesetzt hat, stoppt die Eurowings-Führung das geplante Wachstum.
„Als Konsequenz aus inzwischen vier Streiktagen und entsprechend massiven Streikschäden kann die Lufthansa-Tochter den Aufbaupfad ihres deutschen Flugbetriebs nicht in der geplanten Form fortführen“, heißt es in einem Schreiben, das das Management am Dienstag an die Belegschaft verteilte.
Das bedeutet: Statt wie geplant im kommenden Jahr bei Eurowings Deutschland mit 81 Flugzeugen zu fliegen, wird die Flotte „zunächst um fünf auf dann 76 Flugzeuge reduziert“. Das hat Folgen für die Personalplanung. So wird das Personal im Cockpit und in der Kabine nicht um mindestens 200 Stellen aufgestockt.
Pilotinnen und Piloten, die derzeit noch bei Eurowings Deutschland in der Ausbildung sind, werden nur noch befristete Verträge bekommen. Zudem werden Co-Piloten wohl länger warten müssen, bis sie in den Rang eines Flugkapitäns kommen.
Betroffen von den Maßnahmen sei nur der Flugbetrieb von Eurowings Deutschland, aber nicht von Eurowings Europe, heißt es in dem Schreiben weiter. Auch die Planungen für Eurowings Discover ändern sich nicht. „Die anhaltende Eskalationsstrategie der Vereinigung Cockpit nimmt uns die notwendige Sicherheit für weitere Investitionen in unseren deutschen Flugbetrieb“, schreibt Finanzchef Kai Duve an die Belegschaft.
Eurowings
Abgestellte Maschinen der Fluggesellschaft Eurowings stehen auf dem Flughafen Hamburg.
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Eurowings hatte am Montag angedroht, umgehend mit einer „Redimensionierung“ des Flugbetriebs zu beginnen, sollte die VC den Streik, der noch bis Mittwoch dauern soll, nicht abbrechen. Doch die VC bleibt bislang hart. Am Dienstag wurde weiter gestreikt. Betroffen waren rund die Hälfte der geplanten Flüge und etwa 20.000 Fluggäste. Ähnliche Folgen dürfte der Ausstand am Mittwoch haben.
Die Eurowings-Führung wirft der VC vor, nicht kompromissfähig zu sein. In dem Tarifkonflikt geht es vor allem um eine Reduzierung der Arbeitszeiten. Die meisten der Forderungen seien bereits zu 80 Prozent und mehr erfüllt worden, argumentiert das Management.
Würde Eurowings den Katalog der VC komplett umsetzen, sei das für die Airline wirtschaftlich nicht mehr verkraftbar. Deshalb wird der Lufthansa-Ableger nun wohl eher den zweiten Flugbetrieb, die Eurowings Europe mit Sitz auf Malta, wachsen lassen.
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