Der Modekonzern hat das Corona-Tief überwunden und peilt eine Gewinnsteigerung an. Die Anleger bleiben jedoch skeptisch, die Aktie fiel deutlich.
Hugo Boss
Die Auswirkungen einer möglichen weiteren Eskalation des Ukraine-Krieges seien nur schwer abzuschätzen, so das Unternehmen.
Bild: dpa
Metzingen Der Modekonzern Hugo Boss erwartet trotz der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ein Rekordjahr. So sollen die Umsätze 2022 um 10 bis 15 Prozent auf den Höchstwert von 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Metzingen mit. „Wir sind zurück und in einer hervorragenden finanziellen Situation“, betonte Vorstandschef Daniel Grieder.
Dabei will Hugo Boss von seiner Runderneuerung mit der Konzentration auf die Marken Hugo und Boss profitieren. Das operative Ergebnis erwartet der Konzern bei 250 bis 285 Millionen Euro und damit 10 bis 25 Prozent höher als im Vorjahr. Das Jahr 2022 sei ein wichtiger Meilenstein für das Ziel, 2025 einen Umsatz von vier Milliarden Euro zu erreichen und eine operative Umsatzrendite von zwölf Prozent, so Grieder.
Die Auswirkungen einer möglichen weiteren Eskalation des Ukrainekrieges seien dabei nur schwer abzuschätzen, so das Unternehmen. Hugo Boss habe seit Mittwoch seine Läden in Russland geschlossen, alle Aktivitäten im Einzelhandel und Online-Shopping in dem Land seien damit eingestellt. „Im Moment sind wir zuversichtlich, den Wegfall des Geschäftes in Russland und der Ukraine zu kompensieren“, betonte der Manager. Mit dem rasch wachsenden Online-Geschäft, dem neuen Markenauftritt und der Modernisierung der Filialen sei Boss auf einem guten Weg, seine Wachstumsziele zu erreichen.
Die Anleger blieben allerdings skeptisch. Die Aktie fiel um mehr als fünf Prozent auf 44,36 Euro und gehörte damit zu den größten Verlierern im Nebenwerteindex MDax. „Ein sehr zuversichtlicher Ausblick auf das Jahr 2022 – trotz hoher Unsicherheiten“, kommentierten Experten von Baader.
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Zusammen mit der Ukraine habe das Russland-Geschäft im vergangenen Jahr rund drei Prozent des Konzernumsatzes ausgemacht. Das Unternehmen werde alle „betroffenen Mitarbeiter finanziell und operativ unterstützen und in engem Austausch mit seinen Geschäftspartnern bleiben“, hieß es.
Im vergangenen Jahr hatte Hugo Boss Umsatz und Ergebnis deutlich verbessert und will daher wieder eine Dividende von 70 Cent je Aktie zahlen. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen nach einem Einbruch seiner Geschäfte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nur die gesetzliche Mindestdividende von vier Cent gezahlt.
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