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17.02.2022

12:31

Nahrungsmittelkonzern

Nestlé baut Verwaltungsrat um – Apple-Finanzvorstand Luca Maestri neu im Gremium

Von: Jakob Blume

Neben Maestri verstärkt auch Schneider-Electric-Vertriebschefin Chris Leong das Aufsichtsgremium. Ein anderes prominentes Mitglied scheidet dafür überraschend aus.

Der Finanzvorstand von Apple zieht in den Nestlé-Verwaltungsrat ein. Apple

Luca Maestri

Der Finanzvorstand von Apple zieht in den Nestlé-Verwaltungsrat ein.

Zürich Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé baut seinen Verwaltungsrat um: Luca Maestri, Finanzvorstand bei Apple, zieht in das Gremium ein, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte. Zudem verpflichtet das Unternehmen Chris Leong, Vertriebschefin beim Maschinenbauer Schneider Electric. Die beiden designierten Aufseher sollen zur Hauptversammlung Anfang April den Aktionären zur Wahl vorgeschlagen werden.

Dagegen kündigte Kasper Rorsted, CEO bei Adidas, überraschend an, sich nicht noch einmal zur Wahl zu stellen. Rorsted war seit 2018 Mitglied des Aufsichtsgremiums von Nestlé. Zudem scheidet die frühere US-Landwirtschaftsministerin Ann Veneman nach elf Jahren aus dem Verwaltungsrat aus.

Der Personalumbau sei Teil der kontinuierlichen Erneuerung des Gremiums, teilte Nestlé weiter mit. Mit Maestri und Leong sichert sich der Konzern Finanz-, Digital- und Vertriebsexpertise. Paul Bulcke, Verwaltungsratschef von Nestlé, sagte: „Luca Maestri hat eine hohe Expertise in Unternehmensfinanzierung und strategischer Planung.“ Maestri, seit 2014 Finanzvorstand bei Apple, habe dazu beigetragen, einen Weltkonzern zu formen.

Marketingexpertin Chris Leong ist seit 2015 Vorständin bei Schneider Electric. Zuvor hat sie bei Nokia unter anderem in China, Japan und Südkorea gearbeitet und bringe daher Expertise im asiatischen Markt mit.

Die Margen stehen unter Druck

Das Wissen kann Nestlé im aktuellen Umfeld gebrauchen: Denn die Margen stehen wegen gestiegener Rohstoffpreise unter Druck. Gleichzeitig kann Nestlé nicht alle Preiserhöhungen sofort an die Konsumenten weitergeben. Daher rechnet der Nahrungsmittelkonzern mit einer Verlangsamung des Wachstums im laufenden Jahr.

Der Konzern stellt ein organisches Plus von rund fünf Prozent und eine operative Ergebnismarge zwischen 17,0 und 17,5 Prozent in Aussicht. „Wir haben ein gewisses Element der Vorsicht für unsere Prognose für 2022 in Anbetracht des inflationären Umfelds“, sagte Konzernchef Mark Schneider.

Im Jahr 2021 wuchs der Schweizer Konzern noch stark: Der Umsatz kletterte auf 87,1 Milliarden Franken. Damit erreichte Nestlé ein um Zukäufe, Verkäufe von Sparten und Währungseinflüsse bereinigtes Plus von 7,5 Prozent und übertraf die Analystenerwartungen. Rund lief es vor allem in den von der Coronakrise begünstigten Geschäften mit Kaffee und Heimtiernahrung sowie Gesundheitsprodukten wie Vitaminen.

Nun wird es darauf ankommen, mit Kosteneffizienz und der Neuaushandlung von Verträgen mit Lieferanten den Margendruck abzumildern. Zudem haben es starke Marken wie Nespresso leichter, gestiegene Kosten auf die Kunden abzuwälzen. Die Expertise von Finanzfachmann Maestri und Markenexpertin Leong dürfte schnell gefragt sein.

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