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31.01.2023

17:09

Stephanie Coßmann, Jörn Andreas

Dax-Konzern Symrise vergrößert Vorstand – erstmals Frau im Führungsgremium

Von: Michael Scheppe

PremiumDer Duft- und Aromahersteller besetzt erstmals den Posten des Personalvorstands. Im wichtigen Duftgeschäft übernimmt ein interner Kandidat.

Die Managerin wechselt von Lanxess zu Symrise. Symrise

Stephanie Coßmann

Die Managerin wechselt von Lanxess zu Symrise.

Düsseldorf Der Duft- und Aromahersteller Symrise erweitert zum 1. Februar seinen Vorstand um zwei Mitglieder. Das teilte der Dax-Konzern am Dienstag mit. In dem dann fünfköpfigen Gremium wird mit Stephanie Coßmann erstmals eine Frau sitzen. Sie übernimmt den neu geschaffenen Posten der Personalvorständin.

Die promovierte Juristin war zuletzt als Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin bei dem Chemiekonzern Lanxess tätig. Symrise-Aufsichtsratschef Michael König freute sich, mit der 49-jährigen Coßmann „eine erfahrene Managerin gewonnen zu haben“.

Symrise gehört zu den weltweit vier großen Duft- und Aromaherstellern. Verbraucher kommen mit den Produkten von Symrise laut Unternehmensangaben rund 20- bis 30-mal pro Tag in Berührung.

Der Konzern mit Sitz im niedersächsischen Holzminden sorgt dafür, dass Zahnpasta nach Minze oder Eis nach Vanille schmeckt. Kaum ein Kosmetik- oder Nahrungsmittelhersteller kommt ohne die Zulieferungen der Firma aus.

Symrise hat seinen Umsatz in den vergangenen Jahren rasch gesteigert – seit 2006 pro Jahr im Schnitt um rund acht Prozent. Im Herbst 2021 stieg das Unternehmen in den Leitindex Dax auf. Nach und nach passt der Hersteller seine mitunter noch mittelständischen Strukturen an Konzernstandards an.

Das Führungsgremium des Duft- und Aromaherstellers ist um zwei Personen gewachsen. Symrise

Symrise-Vorstand

Das Führungsgremium des Duft- und Aromaherstellers ist um zwei Personen gewachsen.

Das Unternehmen will in den kommenden Jahren um fünf bis sieben Prozent pro Jahr wachsen und braucht dafür entsprechendes Fachpersonal. Diese Themen soll Arbeitsdirektorin Coßmann nun zentral steuern.

Als kleineres Unternehmen sah Symrise in den vergangenen Jahren noch keinen Bedarf für eine Personalerin auf Vorstandsebene. Der Konzern beschäftigt mittlerweile aber 12.000 Mitarbeiter an über 120 Standorten.

Jörn Andreas leitet nun wichtige Firmensparte

Aus den internen Reihen ist Jörn Andreas in den Vorstand aufgestiegen. Der 42-Jährige leitet ab Februar die Sparte Scent & Care. In dieser produziert Symrise Duftstoffe für Parfüm, Menthol für Zahnpasta oder kosmetische Wirkstoffe wie Sonnenschutzfilter für Hautcremes. Dieser Bereich steht für rund 40 Prozent des Konzernumsatzes.

Der Manager übernimmt die Leitung des Segments Scent & Care. Symrise

Jörn Andreas

Der Manager übernimmt die Leitung des Segments Scent & Care.

Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Andreas hat in mehreren Führungspositionen Verantwortung für zahlreiche Zukäufe und strategische Initiativen gehabt.

Symrise-Chef Heinz-Jürgen Bertram leitete den Bereich Scent & Care zuletzt kommissarisch, nachdem der früher verantwortliche Manager Achim Daub im April 2021 das Unternehmen verlassen hatte.

In dieser Zeit hat Bertram insbesondere das Feinparfümerie-Geschäft weiterentwickelt. So nutzt der Dax-Konzern etwa neuartige Technologien, um schneller neue Parfüms zusammenzumischen.

Bertram ist seit August 2009 Vorstandschef von Symrise. Sein Vertrag läuft bis 2025. Durch geschickte Zukäufe und die Strategie, Schlüsselrohstoffe selbst zu produzieren, hat der promovierte Chemiker entscheidend zum Wachstum beigetragen. Branchenbeobachter spekulieren darüber, ob der heute 64-Jährige noch für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht.

Den Vorstand komplettieren Finanzchef Olaf Klinger und der Franzose Jean-Yves Parisot, der das schnell wachsende Geschäft mit Aromen für Tiernahrung sowie Geschmacksstoffe für Lebensmittel und Getränke verantwortet.

Symrise hat im abgelaufenen Jahr einen Umsatz von 4,6 Milliarden Euro erzielt. Allerdings lag der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 795,4 Millionen Euro unter den Erwartungen, wie der Konzern jüngst per Ad-hoc-Mitteilung warnte. Grund dafür war eine Abschreibung in Höhe von 126 Millionen Euro auf die Beteiligung an einem schwedischen Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln.

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