Der Autohersteller kämpft mit einem hohen Bestand an fast fertigen Fahrzeugen. Auch andere US-Konzerne sehen sich vor großen Herausforderungen.
Ford
Seit dem Ausbruch der Covidpandemie kämpfen die Automobilhersteller mit Lieferkettenproblemen.
Bild: Reuters
New York Die Aktien des größten US-Autobauers Ford haben am Dienstag deutlich nachgegeben. Im New Yorker Handel sanken sie bis Mittags (Ortszeit) um mehr als acht Prozent. Grund war eine Börsenmitteilung vom Vorabend. Ford hatte darin erklärt, dass die Zulieferkosten aufgrund der hohen Inflation im dritten Quartal um eine Milliarde Dollar höher ausfallen dürften als erwartet.
Zudem dürften 40.000 bis 45.000 weitgehend fertiggestellte Autos in den Werken des Konzerns geparkt bleiben: Noch fehlten wichtige Teile, um die Fahrzeuge in den Verkauf zu geben, so die Warnung weiter.
Ford reduzierte zugleich seine Gewinnprognose für das dritte Quartal auf 1,4 bis 1,7 Milliarden Dollar vor Zinsen und Steuern. Im Quartal zuvor waren es noch 3,7 Milliarden Dollar und im Vorjahreszeitraum drei Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr rechnet der Autobauer aber nach wie vor mit einem Gewinn von 11,5 bis 12,5 Milliarden Dollar und belässt seine Prognose damit unverändert.
Ford reiht sich damit in die Liste an US-Konzernen ein, die vor größeren ökonomischen Herausforderungen in den kommenden Monaten warnen. Zuvor hatten bereits Fedex, General Electric oder McDonald’s vor einer nachlassenden Nachfrage, Lieferkettenproblemen und Rezessionsgefahren gewarnt. In den USA wird erwartet, dass die Notenbank Fed in dieser Woche die Zinssätze im Kampf gegen die Inflation, die sich zuletzt kaum abgeschwächt hat, erneut anheben wird. Ökonomen befürchten vor diesem Hintergrund den Absturz in eine längere Rezession.
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Die Automobilhersteller kämpfen mit Lieferkettenproblemen seit dem Ausbruch der Covidpandemie, die die Produktion Anfang 2020 zum Stillstand brachte. Seitdem halten die Probleme mit der Verfügbarkeit wichtiger Teile, insbesondere von Halbleitern, an. Positiv wirkte sich die weiter starke Nachfrage der Autokäufer aus. Viele Hersteller konnten so deutliche Preissteigerungen durchsetzen.
Manche Beobachter gehen denn auch davon aus, dass Ford besser durch das Jahr kommen könnte als befürchtet – wenn der Konzern jetzt umsteuert. So geben die Analysten der Citibank zu bedenken, dass die jüngste Prognose zeige, dass Ford kein Nachfrageproblem habe. Durch einen besseren Produktmix und höhere Preise könnten die gestiegenen Kosten eventuell ausgeglichen werden.
Ford spricht selbst davon, dass es sich bei den geparkten, nur teilweise gebauten Fahrzeugen um „größtenteils margenstarke Lastwagen und SUVs“ handelt. Man sei zuversichtlich, die Fahrzeuge bis zum Ende des Jahres verkaufen zu können.
Erst im Juli hatte Rivale General Motors erklärt, dass man versuche, den hohen Bestand an fast fertigen Fahrzeugen – immerhin rund 95.000 Autos – bis zum Jahresende in den Verkauf zu bringen.
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