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20.08.2020

17:08

Elektromobilität

VW startet die Produktion des ID.4 in Zwickau

Von: Stefan Menzel

Nach dem etwas holprigen Start des Mittelklasse-Stromers ID.3 geht nun die Fertigung des SUV ID.4 los. Er soll die Elektrooffensive beschleunigen.

Volkswagen startet Bau der neuen Elektro-Serie ID.4 in Zwickau VW

VW ID.4

Der Stadt-SUV ist das nächste Elektromodell von Volkswagen.

Düsseldorf Die Marke Volkswagen Pkw hat mit der Produktion ihres zweiten reinen Elektroautos begonnen. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, läuft jetzt auch der ID.4 im VW-Werk im sächsischen Zwickau von den Bändern. Das neue Auto ist ein SUV auf Elektrobasis und soll künftig eine Rolle wie der VW Tiguan einnehmen, ein kompaktes SUV mit Verbrennungsmotor.

Aus Zwickau kommt auch der ID.3 von Volkswagen, das elektrische Gegenstück zum Kompaktmodell Golf. Die Produktion des ID.3 hatte bereits Ende vergangenen Jahres in Sachsen begonnen. Mitte September soll dieses Auto zum ersten Mal an Kunden übergeben werden. Beim SUV ID.4 dauert das noch bis Dezember.

Während VW mit dem ID.3 vor allem in Europa in der Golf-Klasse antreten will, soll der ID.4 eine Rolle als Weltauto bekommen. „Das Auto wird zukünftig in Europa, in China und später auch in den USA gebaut und verkauft“, sagte Ralf Brandstätter, Vorstandschef der Marke Volkswagen. SUVs haben überall in der Welt massiv an Bedeutung gewonnen. Deshalb will VW den ID.4 rund um den Globus anbieten.

Zwickau ist die erste Fabrik des Konzerns, in der die Serienfertigung des neuen Elektro-SUVs beginnt. Im Verlauf des Jahres soll auch in China die Produktion in größeren Stückzahlen starten. Dort hat VW zusammen mit seinen chinesischen Joint-Venture-Partnern zwei Fabriken für Elektroautos errichtet. In den USA geht es nicht ganz so schnell: Dort ist der Start für 2022 geplant.

Volkswagen kalkuliert mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach Elektro-SUVs. Der Konzern will deshalb noch ein weiteres Werk in Deutschland auf die Fertigung des ID.4 umstellen. Künftiges Leitwerk für die neuen SUVs wird die VW-Fabrik in Emden in Ostfriesland. Eine gute Milliarde Euro kostet die Umrüstung.

„Elektronormalität“ in Zwickau

Die VW-Fabrik in Zwickau hat bis vor wenigen Wochen auch noch klassische Golf-Modelle auf Verbrennerbasis produziert. Diese Fertigung ist inzwischen ausgelaufen. Das Werk in Sachsen wurde von Volkswagen komplett auf die Herstellung von Elektromodellen umgerüstet.

Der Wolfsburger Konzern hat dafür ebenfalls eine gute Milliarde Euro investiert. „Wo noch vor Kurzem Verbrenner gebaut wurden, läuft jetzt bereits das zweite Modell der ID-Familie vom Band“, sagte Thomas Ulbrich, Elektrovorstand der Marke VW.

Im nächsten Jahr plant Volkswagen mit einer neuen „Elektronormalität“ in der sächsischen Autofabrik. Dann soll schon das maximale Produktionsziel von 300.000 jährlich gefertigten E-Autos erreicht werden. Der VW-Konzern will dort nicht nur Modelle der Marke Volkswagen herstellen, sondern auch Autos der Konzernmarken Audi und Seat sollen von den Bändern laufen.

Volkswagen kalkuliert mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach Elektro-SUVs. AP

VW-Werk Zwickau

Volkswagen kalkuliert mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach Elektro-SUVs.

Branchenbeobachter sind überzeugt, dass VW als neuer Massenhersteller von Elektrofahrzeugen bestehen wird. „Nach Stückzahlen ist Volkswagen schon in diesem Jahr der zweitgrößte Elektrohersteller der Welt“, sagte Chris McNally, Automobilanalyst beim Investmenthaus Evercore ISI. Größer ist im Moment nur Tesla. McNally glaubt, dass Volkswagen den Abstand zum US-Konkurrenten aufholen wird. „Der schnelle Aufstieg von Volkswagen unterstreicht unsere These, dass wir schon bald ein Tesla-VW-Duopol bei E-Autos sehen werden“, betonte McNally.

Die Beträge, die der VW-Konzern zum Aufbau seiner Elektrofertigung in die Hand nimmt, sind in den kommenden Jahren immens groß. Bis 2024 kalkuliert Wolfsburg mit Investitionen von 33 Milliarden Euro. Ein Drittel davon entfällt allein auf die Marke VW. Auf ein Duopol mit Tesla will sich Volkswagen nicht einstellen. Die Wolfsburger haben sich zum Ziel gesetzt, bis Mitte dieses Jahrzehnts zum Weltmarktführer bei E-Autos aufzusteigen.

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