Der Kanzler gratuliert dem Konzern zum 175-jährigen Bestehen – und dankt für die Unterstützung der Sanktionen gegen Russland. Konzernchef Busch sagt: „Siemens wird sich immer neu erfinden.“
Olaf Scholz
Zeigte sich dankbar, dass Siemens die Sanktionen gegen Russland mitgetragen hat.
Bild: dpa
Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei der Feier zum 175-jährigen Bestehen von Siemens einen beschleunigten Wandel zu den erneuerbaren Energien angekündigt. „Wir lassen uns von den Bedenkenträgern den Schneid nicht abkaufen“, sagte Scholz beim Festakt in Berlin.
Vieles sei in den vergangenen Jahren zu schwerfällig gewesen, zum Beispiel die Genehmigungsverfahren. Doch müsse die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern verringert werden, wenn Deutschland ein führendes Industrieland bleiben wolle.
Er sei dankbar, dass Siemens die Sanktionen gegen Russland durch seinen Rückzug aus dem Land mitgetragen habe, sagte Scholz. Die Posse um die Gasturbine von Siemens Energy, mit deren Wartung von Moskau zeitweise die Drosselung der Gaslieferungen begründet wurde, habe gezeigt: „Auf Russland ist als Geschäftspartner und Energiepartner kein Verlass mehr.“
Bei dem Festakt waren zahlreiche Vertreter der deutschen Wirtschaft wie zum Beispiel SAP-CEO Christian Klein und BDI-Präsident Präsident Siegfried Russwurm vertreten. Siemens habe „vor 175 Jahren einen Grundstein für das Industriezeitalter gelegt“, sagte Scholz.
Werner von Siemens hatte in Berlin 1847 zusammen mit Johann Georg Halske die „Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske“ gegründet. Erstes Produkt war der Zeigertelegraf, mit dessen Hilfe Nachrichten über große Entfernungen elektronisch übermittelt werden konnten. Das Unternehmen knüpfte rasch Geschäftsbeziehungen ins Ausland und wurde zu einem der deutschen Konzerne von Weltrang.
Siemens-Vorstandschef Roland Busch
„Siemens wird sich immer neu erfinden und neue Technologien und Trends antizipieren.“
Bild: dpa
Im Lauf der 175 Jahre hat sich der Konzern stark gewandelt. Im Telekommunikationsgeschäft, das die Wurzeln bildete, scheiterte Siemens auch aufgrund von Managementfehlern. Die Energiesparte, das zweite große Standbein, wurde vor zwei Jahren als Siemens Energy abgespalten.
Aktuell entwickelt sich Siemens immer stärker in Richtung eines industriellen Digitalkonzerns. Mit dem „Xcelerator“, den Vorstandschef Roland Busch vor einigen Monaten vorstellte, will Siemens die wichtigste digitale Plattform für die Industrie stellen.
Der Konzern verbinde die reale und die digitale Welt wie kein anderes Unternehmen, sagte Busch. Dabei setze der Konzern stark auf ein offenes Ökosystem mit Partnern. „Das hätte es noch vor ein paar Jahren so nicht gegeben.“
Festakt 175 Jahre Siemens
Bei dem Festakt waren zahlreiche Vertreter der deutschen Wirtschaft vertreten.
Bild: dpa
Angesichts der vielen globalen Verwerfungen sagte Busch, der Konzern habe schon öfter dunkle Stunden in der Geschichte überstanden. Meist habe das Unternehmen nach den Krisen besser dagestanden als zuvor. „Siemens wird sich immer neu erfinden und neue Technologien und Trends antizipieren.“ Siemens sei zum Jubiläum gut aufgestellt – „strategisch, wirtschaftlich sowie technologisch und führend bei Digitalisierung und Nachhaltigkeit“.
Die Familie hält noch sechs Prozent der Anteile an der Siemens AG. Nathalie von Siemens, Ururenkelin des Gründers und Aufsichtsrätin, sagte mit Blick auf die digitale Transformation: „Wir sind Teil eines Epochenwandels, wie ihn die Welt zuletzt im 19. Jahrhundert erlebt hat.“ Vor 175 Jahren habe Werner von Siemens die industrielle Revolution mit ausgelöst, heute sei Siemens eines der führenden Technologieunternehmen in der Digitalisierung.
Was Siemens ausmache, sei mehr als die Summe von 700 Quartalsergebnissen, sagte Nathalie von Siemens. „Für mich ist dieses Mehr eine Kultur der positiven Wirkung.“
Der Konzern könne die Möglichkeiten der modernen Technik zum Nutzen der Menschen und der Gesellschaft möglich machen. Zudem stehe Siemens für soziale Innovation.
Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.
Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.
×
Kommentare (1)