Die Nachricht über den Einstieg des Hedgefonds beflügelt die Aktie des Gesundheitskonzerns. Sie steigt um mehr als sieben Prozent.
Paul Singer (Archivbild)
Der Einstieg seiner Investmentfirma bei Fresenius weckt bei den Anlegern Kursphantasien.
Bild: Reuters
Frankfurt Der aktivistische Investor Elliott ist beim Gesundheitskonzern Fresenius eingestiegen. Das erfuhr das Handelsblatt von mit dem Vorgang vertrauten Personen. An der Börse stiegen die Aktien von Fresenius nach Bekanntwerden der Nachricht um mehr als sieben Prozent auf 22,14 Euro und führten die Gewinnerliste im Dax an.
Der Anteil von Elliott Investment Management an Fresenius liegt noch unter der Meldeschwelle von drei Prozent, nach Informationen des Handelsblatts aber bei mehr als einem Prozent. Elliot ist die Investment-Management-Firma von Paul Singer, der bereits Weltkonzerne wie Bayer und Glaxo-Smithkline mit seiner Beteiligung aufgemischt hat. Weder Fresenius noch Elliot wollten sich auf Nachfrage zu dem Thema äußern.
Beim Gesundheitskonzern Fresenius gibt es Angriffspunkte, weil das Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht recht vorangekommen ist und zuletzt mehrmals die Gewinnprognosen kassieren musste. Der Aktienkurs hat innerhalb von fünf Jahren mehr als die Hälfte seines Werts verloren.
Der langjährige CEO Stephan Sturm musste deshalb vorzeitig seinen Posten räumen. Seit Anfang Oktober führt der ehemalige Siemens- und Eon-Manager Michael Sen das Unternehmen. Zeitgleich übernahm die ehemalige Philips-Managerin Carla Kriwet als neue Chefin bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) das Ruder.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
FMC steuert rund die Hälfte zum Geschäft von Fresenius bei und wird über die Struktur einer Kommanditgesellschaft auf Aktien von Fresenius kontrolliert. Fresenius hält aber nur 32 Prozent der Anteile an FMC.
Diese Konstellation dürfte Finanzkreisen zufolge einer der Angriffspunkte von Elliott werden. Singer könnte die Unternehmensstruktur verändern. Denkbar ist, dass von Fresenius gehaltene FMC-Aktien auf die Fresenius-Aktionäre übertragen werden oder der FMC-Anteil verkauft wird. Verschiedene Investoren hatten von FMC in der Vergangenheit wiederholt eine Abspaltung von Fresenius gefordert. Die Hoffnung auf eine Trennung dürfte mit dem Einstieg von Elliott neue Nahrung bekommen.
>> Lesen Sie außerdem: Warum der neue Fresenius-Chef an der Börse Hoffnungen weckt
Fresenius kann nur begrenzte Investitionen in neues Wachstum tätigen, weil das Unternehmen hochverschuldet ist. Vor diesem Hintergrund hatte der ehemalige Fresenius-Chef Sturm auch die Aufnahme von Investoren etwa bei der Kliniktochter Helios als Möglichkeit in Aussicht gestellt, falls größere Zukäufe finanziert werden müssten.
Solche Pläne hat Sen nach Handelsblatt-Information aber erst einmal gestoppt, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. „Mit der Entwicklung unseres Unternehmens in den vergangenen Jahren kann niemand zufrieden sein. Das zeigt sich auch an der Entwicklung unseres Aktienkurses“, hatte Sen zum Amtsantritt in einer Videobotschaft an die Beschäftigten gesagt. Es sei notwendig, den Reset-Knopf zu drücken und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. „Um Fresenius fit für die kommenden Jahrzehnte zu machen, bedarf es fundamentaler Änderungen“, hatte Sen in seiner Ansprache weiter gesagt.
Über den Einstieg von Elliott hatte zuerst die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.
Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.
×