Für den Erfolg der Knorr-Bremse hat Heinz Hermann Thiele viel geopfert. Mit dem Börsengang ist seine Mission erfüllt.
Heinz Hermann Thiele
Endlich an der Börse angekommen.
Bild: Knorr Bremse AG
Düsseldorf Am Ende des Tages waren Heinz Hermann Thiele und seine Tochter Julia um fast vier Milliarden Euro reicher. So viel spielte am Freitag die erfolgreiche Platzierung ein, mit der die Familie rund 30 Prozent des Bahn- und Lkw-Zulieferers Knorr-Bremse an die Börse brachte.
Doch Thiele, dessen Vermögen ohnehin schon zwischen zwölf und 15 Milliarden Euro taxiert wird, geht es nicht nur um weiteres Geld. Der 77-jährige Patriarch will sein Lebenswerk gesichert sehen, und dafür wünscht er sich mehr externe Expertise und Kontrolle über den Kapitalmarkt.
Den Erlös aus dem Börsengang will er in eine gemeinnützige Stiftung einbringen. „Wir fördern mit unserem Geld hauptsächlich Kultur und Bildung“, sagte Thiele der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Von externe Kontrolle wollte der Unternehmer bislang nie etwas wissen. Vertraue dir selbst, hieß seine Devise. Es war sein ihm eigener Ehrgeiz, der Thiele vom Sachbearbeiter zum Knorr-Bremse-Vorstand machte. Als er 1985 das Angebot bekam, das marode Bahntechnik-Unternehmen auf Pump zu kaufen, griff er zu.
Es folgte ein beispielloser Expansionskurs, der Knorr-Bremse zum Weltmarktführer für Eisenbahnbremsen machte. Und auch im Lkw-Geschäft kommt heute keiner mehr an Thieles Marktmacht vorbei.
2007 gab er den Vorstandsvorsitz ab, heute führt Klaus Deller das Unternehmen. Thiele zieht aber im Hintergrund weiter die Fäden.
Thiele hat einen hohen Preis für sein Lebenswerk bezahlt. Seine erste Ehe ging in die Brüche. 2015 überwarf er sich mit Sohn Henrik, der mittlerweile das Unternehmen und die Familienholding verlassen hat. An die Börse begleiteten ihn seine zweite Ehefrau Nadia und Tochter Julia, die sich um die sozialen Projekte von Knorr-Bremse kümmert.
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