Der indische Konzern reduziert seine Schuldenlast und sendet ein klares Signal an die Märkte. Doch die Folgen der Hedgefonds-Attacke wirken noch nach.
Adani
Der Mischkonzern hatte Milliarden an Börsenwert verloren.
Bild: Bloomberg
Bangalore Der von einem US-Hedgefonds in die Mangel genommene indische Mischkonzern Adani Group hat vorzeitig einen Milliardenkredit komplett zurückgezahlt. Laut einer Mitteilung vom Sonntag zahlte Adani einen Kredit über 2,15 Milliarden Dollar zurück, der mit Aktien besichert war. Die Rückzahlung wäre erst am 31. März fällig gewesen.
Außerdem zahlte Adani nach eigenen Angaben eine Kreditfazilität in Höhe von 500 Millionen Dollar zurück, die ebenfalls für eine Firmenübernahme in Anspruch genommen worden war. Damit will Adani seine Schuldenlast reduzieren.
Anfang März hatte Adani Rückendeckung von einem Investor erhalten. Die Investmentfirma GQG Partners steckte insgesamt 1,87 Milliarden Dollar in das von Milliardär Gautam Adani geführte Konglomerat. Das linderte an den Börsen die Sorge vor möglichen Finanzierungsproblemen.
Es ist das erste große Investment seit der Attacke des US-Leerverkäufers Hindenburg. Dieser hatte in einem Bericht vom 24. Januar massive Vorwürfe erhoben. So solle die Gruppe Aktienkurse manipulieren und Offshore-Steuerparadiese nutzen. In Folge dessen hatten die insgesamt sieben börsennotierten Unternehmen der Adani-Gruppe zusammen etwa 120 Milliarden Dollar an Marktwert verloren.
Die Adani Group hatte versucht, sich gegen die Talfahrt an den Börsen zu stemmen und erklärt, ihre Geschäftspläne seien vollständig finanziert, ihre Cashflows seien stark und sie sei weiterhin zuversichtlich, den Aktionären attraktive Renditen zu bieten.
Doch der Kursrutsch hatte Folgen: Adani musste einen milliardenschweren Aktienverkauf einstellen, die Ratingagentur Moody's senkte den Ausblick für einige Adani-Firmen und der Indexanbieter MSCI erklärt, er werde die Gewichtung einiger Unternehmen in seinen Aktienindizes reduzieren.
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