21.07.2017
05:57
Haben sich deutsche Autohersteller bei der Abgassäuberung ihrer Motoren abgesprochen? Ein internes Dokument von Audi alarmiert die EU-Wettbewerbskommission. Die Konzerne äußern sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht.
AdBlue-Tank
Das Harnstoff-Wasser-Gemisch steht im Zentrum der Affäre, die Audi und seinen Mutterkonzern VW belastet.
Bild: dpa
Der Anruf aus Brüssel kam nicht völlig überraschend. Er habe sofort gewusst, worum es ging, erzählt Stefan Cramer*. Über fünf Jahre lang arbeitete er für den Ingolstädter Fahrzeughersteller Audi. Vor wenigen Tagen klingelte dann das Telefon. Er sei Mitarbeiter der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung. Es gebe da einige Fragen zu einem Dokument aus dem April 2010.
Cramer musste nicht lange überlegen, welches Dokument das Interesse der Wettbewerbshüter geweckt hatte. „Clean Diesel Strategie“, stand über der Audi-Präsentation des Technischen Steuerungskreises vom 1. April 2010, die dem Handelsblatt vorliegt. Auf 34 Folien legten die Topmanager dar, wie sich die Anforderungen an die Umweltverträglichkeit ihrer Motoren verschärften und welche Maßnahmen ergriffen werden könnten. Heraus stach dabei ein Satz auf Folie 22: Es gebe ein „Commitment der deutschen Automobilhersteller auf Vorstandsebene“, künftig kleine AdBlue-Tanks zu verwenden.
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