Obwohl Spezialmetalle nicht rar sind, verknappt China das Angebot. Deutschland und Schweden hingegen forcieren die Suche nach den seltenen Erden - und das mit Erfolg. In beiden Ländern wird damit bereits vorangetrieben, was nun die EU-Kommission in ihrem Strategiepapier zu Rohstoffen fordert.
Feuerwehrleute mit Handy: Seltene Erden, mit denen auch Mobiltelefone produziert werden, sind meist gar nicht so selten.
Bild: DAPD
DÜSSELDORF/STOCKHOLM. Aus Abfall, der jahrelang auf riesigen Halden gelegen hat, ein Vermögen machen? Es klingt wie ein Märchen, doch genau das hat Schwedens größter Grubenkonzern, die staatliche LKAB, vor. Es geht um "Seltene Erden". Die Suche nach den Spezialmetallen wird in Schweden, aber auch in Deutschland forciert - und das mit Erfolg. In beiden Ländern wird damit bereits vorangetrieben, was nun die EU-Kommission in ihrem Strategiepapier zu Rohstoffen fordert.
Der Konzern LKAB sitzt im schwedischen Luleå nahe dem Polarkreis und fördert aus den Gruben bei Kiruna seit über 100 Jahren Eisenerz. Dabei sind enorme Abfallmengen entstanden, in denen Wissenschaftler der Hochschule Luleå 15 der 17 bekannten Seltenen Erden gefunden haben. Die chemischen Elemente mit so seltsam klingenden Namen wie Europium, Lanthan und Neodym, Dysprosium oder Thulium werden für die Herstellung von Mobiltelefonen, Fernsehern, Computern und Motorkomponenten benötigt.
Bislang kommen Seltene Erden, die größtenteils gar nicht selten sind, zu 95 Prozent aus China. Peking aber hat seine Exportquote schon 2010 deutlich verringert und weitere Kürzungen für dieses Jahr angekündigt. Die Preise der Spezialmetalle haben sich daher zum Teil mehr als verdreifacht. Damit lohnt der Abbau auch in Europa.
Kurzfristig bleiben die teuren Rohstoffe knapp
"Es kann sich lohnen, Projekte anzuschieben, die bisher nicht attraktiv waren", sagt Josef Auer, Rohstoffanalyst der Deutschen Bank. Dies gelte auch in Deutschland. "Der Markt wird reagieren - und er wird heftig auf den temporären Engpass reagieren." Doch die Entwicklung neuer Vorkommen im Rohstoffsektor könne Jahre dauern.
"Kurzfristig kann sich die Knappheit aufgrund chinesischer Exportrestriktionen noch verschärfen", bestätigt Thomas Gutschlag, Vorstand der Deutschen Rohstoff AG (DRAG). Doch mittelfristig rechnet er mit einer Entspannung am Markt. Sein noch kleines Unternehmen will vor allem in Deutschland Rohstoffe fördern. Dazu gehören auch die Seltenen Erden.
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Kommentare (1)
Hartmann
09.04.2011, 12:56 Uhr
Im Falle des Handelspertners Russland von einer zu großen Abhängigkeit bei Erdgas faseln und bei den verschiedensten anderen Rohstoffen regelrecht die Zeit verschlafen.
Dafür machen wir aber ganz lieb in Entwicklungshilfe.