In Bremen und Hamburg legt der Stahlkonzern Anlagen still, weil sie nicht mehr wirtschaftlich seien. Auch an anderen Standorten gibt es bereits Kurzarbeit.
ArcelorMittal-Stahlwerk Bremen
Einer der beiden Bremer Hochöfen geht Ende September außer Betrieb.
Bild: dpa
Düsseldorf Der Stahlkonzern Arcelor-Mittal stellt an mehreren Standorten teilweise den Betrieb ein. Als Grund führt das Unternehmen „die exorbitant gestiegenen Energiepreise“ an. Die Herstellung sei schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig, heißt es am Freitag in einer Mitteilung des Konzerns mit Sitz in Luxemburg.
Konkret geht es um einen der zwei Hochöfen zur Flachstahlproduktion in Bremen und eine Direktreduktionsanlage in Hamburg. Ende September soll der Bremer Hochofen außer Betrieb gehen, in Hamburg ist von einem Stopp im vierten Quartal die Rede.
In beiden Werken gebe es bereits jetzt Kurzarbeit, heißt es von Arcelor-Mittal. Diese müsse nun ausgeweitet werden. Kurzarbeit herrscht an den anderen deutschen Standorten in Duisburg und Eisenhüttenstadt ebenfalls schon jetzt.
Die geplante Gasumlage der Bundesregierung werde das Unternehmen weiter belasten. ArcelorMittal könne so nicht mehr wettbewerbsfähig Stahl produzieren. „Wir sehen dringenden politischen Handlungsbedarf“, wird Deutschland-Chef Reiner Blaschek zitiert.
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Der Konzern fordert Entlastungen für die europäische Industrie, etwa mit einem einheitlichen Industriestrompreis. Auch eine bereits politisch diskutierte Veränderung des Strommarktdesigns könne helfen. Dabei sollen die extrem hohen Gaspreis nicht länger allein den Strompreis bestimmen, wie es aktuell der Fall ist.
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