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12.12.2022

17:39

Technologiekonzern

Siemens-Vorstand will Genehmigung für virtuelle Hauptversammlungen

Der Dax-Konzern will sich die Möglichkeit für weitere virtuelle Aktionärstreffen einholen. Im Februar sollen drei Managerinnen neu in den Aufsichtsrat gewählt werden.

Anders als bisher sollen die Aufsichtsratsmitglieder künftig nicht mehr unbedingt am Ort des Geschehens sein müssen. dpa

Virtuelle Siemens-Hauptversammlung 2020

Anders als bisher sollen die Aufsichtsratsmitglieder künftig nicht mehr unbedingt am Ort des Geschehens sein müssen.

München Siemens hält seine Hauptversammlung auch 2023 virtuell ab und will sich diese Möglichkeit auch für die folgenden zwei Jahre offenhalten. Als erster deutscher Großkonzern will das Münchner Unternehmen dazu am 9. Februar die Genehmigung seiner Aktionäre für virtuelle Hauptversammlungen einholen, wie aus der am Montag veröffentlichten Einladung hervorgeht.

Bis zur Corona-Pandemie hatte der Technologiekonzern jedes Jahr tausende Aktionäre in der Münchner Olympiahalle empfangen. Die Verlegung der Treffen ins Internet ist bei Anlegern umstritten, weil viele von ihnen eine Beschneidung ihres Rede- und Fragerechtes befürchten. Schon bei der Hauptversammlung 2023 will Siemens aber Live-Redebeiträge von Aktionären über Video ermöglichen, die Fragen müssten nicht vorab eingereicht werden.

Die Bundesregierung hatte bei der Änderung des Aktienrechts versprochen, die Aktionärsrechte wie bei Aktionärstreffen in Präsenz zu gewährleisten. Siemens erklärte, man wolle sich die Genehmigung zunächst nur für zwei Jahre erteilen lassen und über die Abhaltung der Hauptversammlung „unter Berücksichtigung der Umstände des jeweiligen Einzelfalls“ zu entscheiden, etwa mit Blick auf den Gesundheitsschutz, die Kosten und die Nachhaltigkeit.

Damit erfüllt der Konzern die Bedingungen, die der einflussreiche US-Aktionärsberater ISS für seine Zustimmung gemacht hatte. Nach dem Aktiengesetz könnten die Aktionäre dem Vorstand auch für fünf Jahre freie Hand lassen.

Anders als bisher sollen die Aufsichtsratsmitglieder von Siemens die Hauptversammlung – unabhängig vom Format – künftig nicht mehr unbedingt am Ort des Geschehens verfolgen müssen. Nach einem Beschlussvorschlag sollen sie sich auch zuschalten können, wenn „eine physische Präsenz nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich wäre“.

Der Siemens-Aufsichtsrat soll von 2023 an internationaler und weiblicher werden. Der ehemalige BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer, Allianz-Aufsichtsratschef Michael Diekmann und die ehemalige britische Notenbankerin Nemat Shafik scheiden aus dem Gremium aus.

Dafür schlägt Siemens Thyssen-Krupp-Chefin Martina Merz, die US-Technologieexpertin Regina Dugan (Wellcome Leap) sowie die Umwelt- und Nachhaltigkeits-Managerin Keryn Lee James als neue Aufsichtsratsmitglieder vor. Zur Wiederwahl für weitere vier Jahre stehen unter anderem RWE-Aufsichtsratschef Werner Brandt und die Vertreterin der Gründerfamilie, Nathalie von Siemens.

Von

rtr

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