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29.08.2022

17:42

Tesla

Elon Musk: Tesla-Autos sollen noch in diesem Jahr autonom fahren

Von: Thomas Jahn

Der Milliardär kündigt auf einer Konferenz einen baldigen Durchbruch der Technologie an – mal wieder. Experten sehen das skeptisch.

„Zumindest in den USA wollen wir die autonome Fahrtechnik im großen Umfang einführen.“ dpa

Elon Musk in Norwegen

„Zumindest in den USA wollen wir die autonome Fahrtechnik im großen Umfang einführen.“

Düsseldorf Tesla-Chef Elon Musk hat das lang angekündigte selbstfahrende Modell des US-Elektroautopioniers bis Jahresende in Aussicht gestellt. Er konzentriere sich in diesen Tagen auf zwei Dinge, sagte Musk am Montag auf einer Energiekonferenz im norwegischen Stavanger: die neue SpaceX-Rakete Starship sicher in die Erdumlaufbahn zu bringen und „Teslas Autos zum Selbstfahren zu bekommen“. Und zwar „idealerweise vor Ende des Jahres“.

In Stavanger treffen sich gerade einflussreiche Öl- und Erdgasmanager. Musk sprach in einer Keynote über verschiedene Themen wie Atomenergie, Windkraft und Tesla. „Zumindest in den USA wollen wir die autonome Fahrtechnik im großen Umfang einführen und möglicherweise auch in Europa, abhängig von der Zustimmung der Behörden“, sagte der Milliardär.

Die Aussage stößt bei Marktbeobachtern auf Skepsis. Musk hat das „Full Self-Driving“ (FSD), so der Name des Fahrassistenzsystems, schon häufiger angekündigt. So sollte ein Tesla bereits 2018 autonom von Los Angeles nach New York fahren. Der Trip fand jedoch nie statt. Ein Jahr später sprach Musk auf dem „Autonomy Day“ des Unternehmens von einer Flotte von Robotaxis, die 2020 auf die Straße kommen sollten. Auch diese fahren bis heute nicht.

Das Urteil der Experten: „Nach Probefahrten sehen wir nur ein begrenztes kurzfristiges Potenzial für das autonome Fahren“, sagte Dan Ives. Der Analyst von Wedbush gilt eher als ein Tesla-Optimist. Ihn stört jedoch der kürzlich erfolgte Preisanstieg von 12.000 auf 15.000 Dollar für das FSD-System, der am 5. September in Kraft tritt.

„Für uns stellt das Fahrerassistenzsystem ein langfristiges Bestreben dar, das nicht vereinbar ist mit gewagten Preisanhebungen und Versprechungen von kurzfristigen Erfolgen“, sagte Ives.

In der Vergangenheit gab es schon häufig Zweifel an der Technologie. Tesla setzt anders als andere Hersteller ganz auf Künstliche Intelligenz und Kameras und verzichtet auf die Lidar- und Radarsensoren, die Objekte mit Lasern und Radar erkennen.

Full Self-Driving: Beta-Version nur für ausgewählte Fahrer

Es ist nicht der erste Preisanstieg. Tesla bot FSD erstmals 2016 in den USA für 3000 Dollar an, als Zusatz zum sogenannten Autopiloten. Dieser umfasst eine ganze Reihe von Assistenzsystemen vor allem für die Fahrt auf der Autobahn. Später wurden beide getrennt.

Der Autopilot ist in der Basisversion umsonst, während FSD zunächst für 8000 Dollar, später dann für 10.000 Dollar angeboten wurde. Anfang 2022 verteuerte sich das System auf 12.000 Dollar. Im Paket sind Funktionen enthalten, bei dem unter anderem auch Verkehrsschilder und Ampeln erkannt werden. Nutzen dürfen die „Beta-Version“ nur ausgewählte Fahrer.

Aus Sicht von Musk sind 15.000 Dollar immer noch ein Schnäppchen „Der Preis von FSD wird kontinuierlich steigen“, sagte er vor zwei Jahren. Das sei logisch, wenn die Software sich der autonomen Fahrtechnik nähere, die von Behörden anerkannt werden würde. „An diesem Zeitpunkt wird der Wert des FSD wahrscheinlich mehr als 100.000 Dollar übersteigen.“

Auf der Konferenz in Norwegen war Musk nicht zum ersten Mal. Bereits 2014 überraschte er das Publikum mit einer Rede, in der er die Notwendigkeit herausstellte, sich von fossilen Brennstoffen zu verabschieden. In diesem Jahr nahmen neben dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Store zahlreiche prominente Vertreter aus der Öl- und Erdgasindustrie teil. Darunter waren Ben van Beurden, Vorstandschef von Shell, Patrick Pouyanné, Chef von Total Energies, oder Fatih Birol, Vorsitzender der Internationalen Energieagentur.

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