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19.05.2022

19:46

Ukraine-Krieg

Leopard-2-Lieferung an Tschechien soll Ende 2022 erfolgen

Von: Martin Murphy, Frank Specht

PremiumDeutschland liefert die Kampfpanzer im Rahmen eines Ringtausches. Die Fahrzeuge müssen von Rheinmetall umfangreich aufgearbeitet werden. Das wird teuer.

Tschechien gibt im Gegenzug Kampfpanzer vom sowjetischen Typ T-72 an die Ukraine ab. imago/StockTrek Images

Leopard-2-Panzer bei einer Übung

Tschechien gibt im Gegenzug Kampfpanzer vom sowjetischen Typ T-72 an die Ukraine ab.

Berlin Die Bundesregierung hat mit Vertretern von Tschechien und Rheinmetall die Modalität für die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern abgesprochen. Die ersten von insgesamt 15 Fahrzeugen sollen bis zum Ende dieses Jahres an die tschechischen Streitkräfte geliefert werden, erfuhr das Handelsblatt aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen. Zuvor müssen diese umfangreich aufgearbeitet werden, derzeit befinden sich die Panzer zerlegt auf einem Betriebsgelände des Rüstungskonzerns.

Pro Monat sollten zwei bis vier Einheiten ausgeliefert werden. Mitte kommenden Jahres soll Tschechien dann über 14 Leopard 2 vom Typ A4 sowie einen Bergepanzer verfügen. Da die Fahrzeuge praktisch in einen Neuzustand versetzt würden, werde dies sehr teuer, sagte eine mit den Plänen vertraute Person in Berlin.

Der finale Preis werde derzeit ermittelt. Deutschland wird die Kosten für die Lieferung der Rheinmetall-Panzer übernehmen. Der Exportantrag soll noch in dieser Woche beim zuständigen Bundeswirtschaftsministerium eingereicht werden.

Die Regierung in Prag erhält die Leopard-Flottille im Gegenzug für Kampfpanzer vom sowjetischen Typ T-72, die das Land an die Ukraine abgeben wird. Der T-72 ist zwar technologisch überholt, allerdings sind die ukrainischen Soldaten mit dem Modell vertraut.

Durch diesen Ringtausch will die Bundesregierung eine Verschärfung des Konflikts mit Russland vermeiden, da keine Kampfpanzer von Deutschland direkt an die Ukraine gehen. Die zuvor von Rheinmetall beantragte Lieferung von 88 Leopard 1 direkt an die Ukraine ist damit vom Tisch. „Zumindest für den Moment“, sagte eine eingeweihte Person.

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