PremiumBertelsmann-Chef Rabe hat den Konzern zunächst erfolgreich reformiert, nun aber teils in Trümmer gelegt. Die Abwicklung des Verlags G+J hat er mit allerlei Bilanzakrobatik fintenreich vorbereitet.
Thomas Rabe
Der Bertelsmann- und RTL-Chef hat hunderte Mitarbeiter des Verlags Gruner+Jahr entlassen.
Bild: Imago (2), dpa, Getty Images
Hamburg, München An vielversprechenden Worten fehlt es Thomas Rabe bis heute nicht. Ein „Content-Powerhouse“ kündigte er im Sommer 2021 an, einen „nationalen Medienchampion“. Mit solcher Managerlyrik pries der Chef der Bertelsmann SE & Co. KGaA die von ihm ersonnene konzerninterne Fusion des Hamburger Zeitschriftenhauses Gruner+Jahr (G+J) mit der Fernsehgruppe RTL an.
Schon damals fragten sich viele, was hanseatischer Qualitätsjournalismus unter dem Dach des Kölner Reality-TV zu suchen habe. Die Antwort heute: wenig bis nichts. Statt des „Powerhouse“ ist eine Art Trümmerlandschaft zu besichtigen.
Der einst profitable Verlag G+J, der dem Familienimperium Mohn über 50 Jahre hinweg viele Milliarden Euro beschert hat, ist zerlegt. 700 von 1900 Stellen werden gestrichen, Hunderte freie Mitarbeiter verlieren einen wichtigen Auftraggeber. 45 von 58 Marken und Magazinen werden verkauft oder eingestellt.
Bertelsmann beteuert, dass die verbleibenden Marken für 70 Prozent der Magazin-Umsätze stehen. Dennoch ist der öffentliche Aufschrei groß.
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