Der Gewinn des Fernsehkonzerns hat sich im ersten Quartal halbiert. Konzernchef Bert Habets hält dennoch an der Jahresprognose fest setzt auf eine Erholung des Werbegeschäfts.
Berlin Das wegen der Rezession schwächelnde Werbegeschäft sorgt bei Pro Sieben Sat1 für einen ernüchternden Start ins Jahr. Der Umsatz sank im ersten Quartal binnen Jahresfrist um gut 13 Prozent auf 816 Millionen Euro, wie der Fernsehkonzern am Freitag mitteilte. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) brach sogar um 52,3 Prozent auf 53 Millionen Euro ein.
Die Konjunkturschwäche werde das Werbegeschäft auch im laufenden zweiten Quartal noch belasten, allerdings nicht mehr ganz so stark, sagte Konzernchef Bert Habets. „Bereits im Juni sehen wir wesentliche Verbesserungen in den Werbebuchungen im Vergleich zu den Vormonaten.“ Zwischen April und Juni dürfte sich der operative Gewinn auf einen mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen.
Für das Gesamtjahr halten die Bayern an ihrer Prognose fest, wenn sich die Konjunktur wieder aus der aktuellen Rezession befreien sollte. Demnach soll der Umsatz bei 4,1 Milliarden Euro weitgehend stagnieren und könnte dabei um 150 Millionen Euro nach oben oder unten abweichen. Der Gewinn dürfte auf etwa 600 Millionen (plus/minus 50 Millionen) Euro sinken. Habets betonte hierzu: „Gleichzeitig erwarten wir eine spürbare Erholung unseres sehr profitablen Werbegeschäfts in der zweiten Jahreshälfte, parallel zum prognostizierten konjunkturellen Aufschwung.“
Pro Sieben Sat1 wolle 2023 die Grundlagen schaffen, um langfristig profitabel zu wachsen, sagte Habets. „Wir fokussieren uns deshalb klar auf Kosteneffizienz und investieren gezielt in die für uns strategisch wichtigen Bereiche, um unsere Angebote vor allem digital noch attraktiver zu machen.“ Hier stehe die Streaming-Plattform Joyn im Fokus. Den geplanten Jobabbau hat das Unternehmen bisher noch nicht konkretisiert.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte jüngst von Insidern erfahren, dass Pro Sieben Sat1 erneut mit dem US-Kabelriesen Comcast über dessen Bezahl-Sender Sky Deutschland redet. Comcast wolle Sky Deutschland so dringend loswerden, dass der US-Konzern sogar zu einer finanziellen Mitgift von mehreren hundert Millionen Euro bereit sei, hatten mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen gesagt.
Den geplanten Börsengang seiner Dating-Sparte legt Pro Sieben Sat1 unterdessen vorerst auf Eis. Vorrang habe nun, die Strukturen bei der ParshipMeet Group zu straffen und Personalkosten zu senken, sagte Bert Habets. „Angesichts des Investorenklimas ist ein Börsengang in diesem Jahr nicht realistisch“, betonte der Manager des Fernsehkonzerns. „Da wir uns auf die operativen Verbesserungen konzentrieren, wird sich der IPO definitiv auf die nächsten Jahre verschieben.“ Vor allem der Ukraine-Krieg hatte die Pläne der Bayern für einen Börsengang durchkreuzt.
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