Handelsblatt App
Jetzt 4 Wochen für 1 € Alle Inhalte in einer App
Anzeigen Öffnen
MenüZurück
Wird geladen.

13.07.2022

18:48

Spielemesse

Hybride Spielemesse Gamescom setzt auf Weltmarken Mini und Lego

Von: Alexander Möthe

Die weltgrößte Spielemesse findet wieder in Präsenz statt. Einige große Marken nutzen das als Tor zu einer jungen Zielgruppe – auch außerhalb der Gaming-Branche.

So voll wird die Messe beim Comeback nicht mehr sein – dafür dürften mehr Menschen digital dabei sein. imago images/Benjamin Horn

Gamescom vor der Pandemie

So voll wird die Messe beim Comeback nicht mehr sein – dafür dürften mehr Menschen digital dabei sein.

Düsseldorf Die weltgrößte Computerspielmesse Gamescom hat ihre Ausrichtung für das Comeback als physisches Event im August vorgestellt. Unter dem Motto „Herz der Popkultur“ rückt der neue Markenauftritt der Messe in den Fokus. „Games sind längst zum entscheidenden Taktgeber der Popkultur geworden“, erläuterte Felix Falk, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Games-Branche Game, am Mittwoch im Pressegespräch. Erfolgreiche Spiele-Adaptionen finden sich etwa als Serien auf Netflix, aber auch die Kooperationen von Gaming-Marken mit Modeunternehmen wie Louis Vuitton sind inzwischen zahlreich.

Auf der Gamescom im August treten als branchenfremde Marken die BMW-Tochter Mini, der Spielwarenhersteller Lego und die Restaurantkette McDonald’s in den Vordergrund. Alle Unternehmen werden laut Veranstalter über Kooperationen mit Game-Herstellern starke Präsenzen auf der Messe einnehmen. Details zu den Aktivierungen, also die Art des Auftritts und der interaktiven Einbindung der Besucher, konnte Falk noch nicht nennen.
Auf der Gamescom treffen die Unternehmen auf eine Popkultur-affine, junge und ausgabenfreudige Zielgruppe. Mit welchen Besucherzahlen die Messe angesichts eines ausführlichen Hygienekonzepts kalkuliert, wollte Oliver Frese, Chef der Kölnmesse, nicht mitteilen: „Wir planen keinen neuen Besucherrekord.“ Das Besucherkontingent wird jedoch offenbar beschränkt. Das Messekonzept sieht breitere Gänge, Entzerrung am Einlass und eine verbesserte Lüftung in den Hallen vor.

Thematische Schwerpunkte sind die Bereiche Mobile Gaming und Gesundheit. Das Spielen auf Smartphones und Tablets hat durch technischen Fortschritt in der Hardware, aber auch durch den neuen Übertragungsstandard 5G zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Marktdaten belegen zudem einen Aufschwung dieser Spiele in der Pandemie. Der „Health“-Bereich wird stärker die Entwicklerkonferenz Gamescom Congress beschäftigen als die Ausstellflächen. Dabei geht es unter anderem darum, wie Spiele gezielt etwa gegen psychische Erkrankungen wirken können.

Habeck, Wüst, Roth und Kühnert vor Ort

Auch wenn viele Aussteller der Gamescom die Treue halten, auffällig ist das Fehlen der großen Unternehmen Sony und Nintendo. Felix Falk erklärt die Abwesenheit manch großer Namen mit dem Entwicklungsrückstau der vergangenen Monate: „Hersteller haben dadurch mitunter einfach keine Titel, die sie vorstellen können.“ Die Gamescom in diesem Jahr sei die erste Präsenzmesse der Branche nach der Pandemie, entsprechend sei ein Engagement vor Ort mehr als üblich eine Frage von Planungssicherheit und Budgets.

Falk sieht dies nicht unbedingt als Nachteil. So sei die „Indy Arena“, der Ausstellungsbereich für kleine, unabhängige Spielemacher, diesmal weitaus größer. „Besucher können an jeder Ecke neue Spiele entdecken“, sagt Falk. Die Gamescom sei für viele Gaming-Unternehmen der beste Weg, um mit der eigenen Community in Kontakt zu treten – unabhängig von Neuvorstellungen.

Rund 60.000 Tickets hat die Messe laut Oliver Frese kurz nach dem Vorverkaufsstart abgesetzt. Physisch waren vor der Pandemie über alle Tage rund 370.000 Besucher in den Messehallen in Köln. Rein digital waren es zuletzt bis zu 13 Millionen Menschen weltweit. Ein Potenzial, welches das weiterhin hybride Messekonzept nutzen will.

Eröffnet wird die Gamescom in diesem Jahr von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Politische Gäste werden unter anderem NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sein.

Direkt vom Startbildschirm zu Handelsblatt.com

Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.

Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.

×