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01.12.2022

06:11

Finanzierung

Start-up Secjur findet mit Mario Götze und Nico Rosberg prominente Investoren

Von: Tanja Kewes

Das Hamburger Jungunternehmen setzt auf digitales Beschwerdemanagement und will mit prominenter Hilfe expandieren – Sportstars investieren.

Die Gründer von Secjur (von li nach re) Niklas Hanitsch, Manuel Stahl, Simon Pentzien, Sven Moritz wollen Compliance-Kontrolle automatisieren. Secjur

Secjur

Die Gründer von Secjur (von li nach re) Niklas Hanitsch, Manuel Stahl, Simon Pentzien, Sven Moritz wollen Compliance-Kontrolle automatisieren.

Düsseldorf Es sind zwar nur 5,5 Millionen Euro, die das Gründungsteam von Secjur erhält. Die Freude über diese ersten Finanzierung ist jedoch groß. „Unsere Investoren bringen mehr als Kapital. Sie bringen ihr Wissen und ihre Erfahrung mit ein, und sie wollen uns helfen noch bekannter zu werden“, sagt Niklas Hanitsch, Mitgründer und Geschäftsführer von Secjur.

Das Unternehmen plane der weltweit wichtigste Anbieter für die Automatisierung von Compliance zu werden. Schon jetzt sei das Produkt in den Bereichen Datenschutz und Informationssicherheit europaweit führend. Die von Secjur entwickelte Plattform ist eine Art digitales Beschwerdebüro, das Unternehmen hilft, Regeln automatisiert einzuhalten. Zum Beispiel können Mitarbeiter anonym Beschwerden einreichen und über die Software stellt Secjur die ordnungsgemäße Bearbeitung sicher. Außerdem soll Secjurs Software Webseiten, Verträge und digitale Tools in Bezug auf Datenschutz und Informationssicherheit checken können.

Der 34-jährige Volljurist Hanitsch hat das Start-up 2018 gemeinsam mit Manuel Stahl, Simon Pentzien und Sven Moritz gegründet. Alle vier sind noch in verantwortlicher Position im Unternehmen tätig.

Bisher sei die Firma durch Umsätze gewachsen und habe schon wenige Monate nach dem Start die ersten zahlenden Kunden gewinnen können. Die Software sei von Firmen wie Mercedes Benz, Samsung, Mediamarkt Saturn, Pantaflix, Klitschko Ventures oder der Tomorrow Bank eingesetzt worden. Zudem gewann Secjur mit seiner Plattform den ersten Platz beim Deutschen Startup-Pokal in der Kategorie Cybersecurity.

Secjurs wichtigster Investor ist der Berliner Visionaries Club, der einen Wagniskapitalfonds mit einem Volumen von 600 Millionen Euro verwaltet. Getragen wird der Visionaries Club von einem Netzwerk aus Unternehmern und Gründern aus dem Digitalbereich wie denen von Flixbus, Mollie, Spotify, Personio und Hello Fresh sowie von Europas familiengeführten Wirtschaftsdynastien wie Swarovski, Miele, Haniel, Stihl, Henkel, Siemens, Oetker, Fiege und Bitburger. Sie agieren seit einigen Jahren gemeinsam, um in die nächste Generation von Gründerinnen zu investieren.

Zum Kreis der Investoren gehören zudem 18 sogenannte Business Angels, die Start-ups finanziell und beratend unterstützen - darunter sind prominente Persönlichkeiten wie Fußballstar Mario Götze sowie Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg.

Die Geldgeber sehen große Chancen für Secjur. Schließlich sind viele Unternehmen inzwischen verpflichtet, ein System für das Managen von Informationssicherheit aufzubauen, um sich etwa gegen Cyberangriffe zu schützen. In den kommenden Jahren könnten die Anforderungen durch zunehmende Regulierung weiter wachsen. Robert Lacher vom Visionaries Club vermutet deshalb „grenzenloses Potenzial“:

„Leider ist die Einhaltung von Compliance-Vorschriften für Unternehmen jeder Größenordnung zu einem großen Problem geworden, da die Verwaltung dieser manuell, repetitiv und teuer ist“, sagt Lacher.

Das Geld der Investoren will Secjur für die Weiterentwicklung der Plattform verwenden und um neue Länder wie Österreich und die Schweiz zu erschließen. „In Europa gelten die strengsten Complianceanforderungen. Auf der Grundlage dieses Goldstandards möchten wir eine europäische Plattform bauen“, sagt Pentzien, der COO des Unternehmens.

Für den Einstieg der Investoren gibt das Gründungsteam die marktüblichen 15 bis 25 Prozent seiner Anteile ab. Genauer wollen es Hanitsch und Pentzien nicht sagen. Die Investoren sollen zudem zeitnah in einen Beirat gebeten werden.

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