Abendroth wird in Gadowskis Holding „Team Global“ ebenfalls die Funktion des CTO innehaben – und ein neugegründetes Flugtaxi-Start-up leiten.
Dirk Abendroth
Der Elektroingenieur wechselt von Continental zur Start-up-Holding „Team Global“ von Lukasz Gadowski.
Bild: Bernd Roselieb für Handelsblatt
Düsseldorf Der frühere Technikchef von Continental, Dirk Abendroth, wechselt in die Start-up-Welt. Der Elektroingenieur schließt sich dem „Team Global“, der Technologie-Holding von Seriengründer Lukasz Gadowski, an. Er übernimmt dort ebenfalls die Aufgabe des CTO und wird gleichzeitig CEO eines neugegründeten Flugtaxi-Start-ups.
Der 46-Jährige sei bei Team Global für alle Technik-, Forschungs- und Entwicklungsthemen zuständig, teilt die Holding mit. „Dirk ist ein dreifacher Hybrid: Er hat Start-up- und Konzern-Erfahrung; er ist Software- und Automotive-Experte; er hat die Qualitäten eines klassischen deutschen Dr.-Ing. und bringt große internationale Erfahrung mit“, sagt Lukasz Gadowski, Gründer und CEO von Team Global.
Abendroth wird in der Mitteilung von Team Global mit den Worten zitiert: „Ich sehe mich als System-Integrator, der die vielen, häufig noch verborgenen Synergien zwischen den Technologien im Portfolio von Team Global identifiziert, hebt und sie in einem neuen Ökosystem zur vollen Entfaltung bringt.“
Die Holding fokussiert sich bei ihren Beteiligungen auf Innovationen im Mobilitätsbereich und bei sauberer Energie. Team Global ist im Grunde eine Erweiterung von Gadowskis Vorgängerunternehmen „Team Europe“. Gadowski ist unter anderem Gründer des mittlerweile in den Dax aufgenommenen Start-ups Delivery Hero.
Die Einzelinvestments von Team Global bewegen sich dem Unternehmen zufolge zwischen 100.000 und 100 Millionen Euro. Unter anderem ist Team Global am Flugtaxi-Start-up Volocopter beteiligt, in das Anfang März auch Abendroths Ex-Arbeitgeber Continental eingestiegen ist.
Der Elektroingenieur galt beim Zulieferer als Favorit auf einen Vorstandsposten, nachdem der langjährige Conti-Chef Elmar Degenhart zurückgetreten war und Nikolai Setzer ihn ersetzte. Konzernkenner hatten mit einem personellen Neuanfang auf Vorstandsebene gerechnet. Ein mögliches Szenario war offenbar, die beiden langjährigen und zuletzt glücklosen Vorstände des Automotive-Geschäfts von Continental, Frank Jourdan und Helmut Matschi, durch Abendroth zu ersetzen.
Doch daraus wurde nichts. Das Unternehmen entschied, an Matschi und Jourdan festzuhalten. Personen, die dem Unternehmen nahestehen, sehen darin eine vertane Chance.
Bei Conti hat Abendroth die über Jahre teilweise festgefahrenen Strukturen aufgebrochen und Entwicklungsprozesse, vor allem im Softwarebereich, vereinheitlicht und beschleunigt. In seiner Zeit hat der Zulieferer auch seine Zusammenarbeit mit Amazon intensiviert. Conti nutzt die Cloud, das maschinelle Lernen und die Sprachassistenten-Technologie des US-Unternehmens.
Der Umbauprozess ist noch nicht abgeschlossen. Interimsweise übernimmt Michael Hülsewies, Leiter des Software-Bereichs bei Conti, Abendroths Aufgaben. Ab 2022 wird Gilles Mabire, derzeit Chef der Nutzfahrzeugsparte, neuer CTO von Continental.
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