Der Tesla-Chef steigt zum zweitgrößten Spender der USA auf – nur Bill Gates gab im vergangenen Jahr mehr. Unklar bleibt, wohin die Milliarden fließen.
Elon Musk
Der Tesla-Chef steigt zu einem der größten Spender der Welt auf.
Bild: AP
Düsseldorf Eine große Ankündigung war es Tesla nicht wert, in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht sind es nur ein paar karge Zahlen. Die haben es aber in sich. Mehr als fünf Millionen Tesla-Aktien spendete Elon Musk im November 2021 für wohltätige Zwecke. Der Zeitpunkt war aus Sicht der Empfänger gut gewählt. Der Tesla-Kurs lag damals 20 Prozent höher als aktuell. Insgesamt beläuft sich Musks Spende damit auf rund 5,7 Milliarden Dollar.
Wem Musk das Geld gibt, ist in der Börsenmitteilung nicht zu erfahren. Der Milliardär hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass Spenden möglichst anonym gegeben werden sollten.
Die Spende lohnt sich aber auch für Musk, der 50-Jährige kann sie von der Steuer absetzen. Der Unternehmer verkaufte im vergangenen Jahr Tesla-Papiere im Wert von insgesamt 16 Milliarden Dollar, nach Musks eigener Schätzung zahlt er 2021 elf Milliarden Dollar an Steuern.
Der Tesla-Chef steigt mit der 5,7-Milliarden-Dollar-Gabe zu einem der größten Spender der Welt des vergangenen Jahres auf. Mehr für wohltätige Zwecke gaben in den USA mit 15 Milliarden Dollar nur Bill Gates und seine Ex-Frau Melinda French Gates, wie der Branchendienst „Chronicle of Philanthropy“ berechnet hat. Auf Platz drei liegt Michael Bloomberg, Gründer des Nachrichtendienstes Bloomberg, mit 1,7 Milliarden Dollar.
Es gibt einige Hinweise darauf, in welche Bereiche Musks Milliarden fließen könnten. Vor 20 Jahren hat der Tesla-Chef eine eigene Stiftung gegründet. Die Organisation gibt so gut wie keine Informationen über sich preis.
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Auf der Website werden nur fünf Bereiche aufgezählt, für die Geld ausgegeben wird: erneuerbare Energien, Weltraumforschung, Kinderkrankheiten, Ausbildung in Wissenschaft und Ingenieurwesen sowie die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz „zum Wohle der Menschheit“.
2015 war Musk zudem einer der Initiatoren zur Gründung der Stiftung Open AI. Damals versprachen Silicon-Valley-Größen wie Risikokapitalgeber Peter Thiel, LinkedIn-Gründer Reid Hofman oder Musk insgesamt eine Milliarde Dollar für die Organisation, die Transparenz in die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz bringen will und auch selbst Durchbrüche in dem Bereich anstrebt. „Unser Ziel ist es, Wert für jeden und nicht nur für Aktionäre zu erschaffen“, heißt es auf der Website.
Einmal allerdings verriet Musk, wohin sein Geld konkret geht. Vor knapp einem Jahr twitterte der Unternehmer, dass er 20 Millionen Dollar für ausgewählte Schulen in Texas und zehn Millionen Dollar für eine Stadt in dem Bundesstaat zur Wiederbelebung der Innenstadt gibt.
Mit der Spende wollte sich Musk in seiner neuen Heimat empfehlen. Tesla und Musk sind 2021 offiziell von Kalifornien nach Texas umgezogen. Der Elektroautobauer ist jetzt in der Hauptstadt Austin angesiedelt. Dort wird der Zuzug auch kritisch gesehen, die Einwohner sorgen sich vor steigenden Mieten und anderen Problemen, die das Silicon Valley plagen.
Das neue Tesla-Werk wurde in der Nähe von Austin gebaut und soll wie das in Grünheide bei Berlin noch in diesem Quartal in Betrieb gehen. Anfangs soll in beiden Werken das Crossover-SUV Model Y hergestellt werden. In der Pflichtmitteilung gibt Musk die Fabrik auch als Adresse an: c/o Tesla, 13101 Tesla Road, Austin, TX.
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