Der 32-Jährige steigt 2024 bei Bertelsmann zum Spartenchef von BMG auf. Ihm und seinem Bruder Carsten Coesfeld werden Chancen auf Höheres im Konzern nachgesagt.
Carsten Coesfeld, Liz Mohn, Thomas Coesfeld (r.)
Thomas Coesfeld steigt zum Chef der Musiksparte BMG auf.
Bild: Bertelsmann
Düsseldorf Thomas Coesfeld, ein Enkel des früheren Bertelsmann-Chefs Reinhard Mohn, wird Geschäftsführer bei dem Musikunternehmen BMG. Das teilte dessen Mutterkonzern Bertelsmann am Montag mit. Coesfeld wird die Leitung des Unternehmens für Musikrechte zum 1. Januar 2024 übernehmen. Dieser Bereich ist für Bertelsmann-Chef Thomas Rabe strategisch wichtig.
Mit dem 32-jährigen Coesfeld steht ein weiteres Mitglied der Inhaberfamilie an der Spitze einer Sparte von Europas zweitgrößtem Medienkonzern. Thomas Coesfelds drei Jahre älterer Bruder Carsten Coesfeld leitet seit vergangenem Sommer den Bereich Bertelsmann Investments. Das ist der globale Wagniskapitalarm des Unternehmens.
Die Brüder zählen zur siebten Generation der Bertelsmann-Dynastie. Beiden werden in der Zentrale Chancen auf die obersten Führungsposten zugeschrieben. Schon im Alter von 14 und elf Jahren wurden sie von Großvater Reinhard Mohn und dessen späterer Frau Liz gefragt, ob sie sich eine Laufbahn im Unternehmen vorstellen können.
Unter der Führung von Reinhard Mohn hatte sich der Konzern nach dem Zweiten Weltkrieg durch Zukäufe und Beteiligungen von einem mittelständischen Duck- und Verlagshaus zu einem international tätigen Medienkonzern entwickelt.
>> Lesen Sie mehr: Kandidat für den Chefposten – Mohn-Enkel verantwortet die Zukunft von Bertelsmann
Zu Bertelsmann gehören die TV-Gruppe RTL, der Dienstleister Arvato oder das Verlagsgeschäft Penguin Random House. Das Musikgeschäft ist mit einem Umsatz von rund 663 Millionen Euro die sechsgrößte Sparte des Konzerns, zählt aber zu den am schnellsten wachsenden. 2025 soll der Umsatz bei einer Milliarde liegen, heißt es in internen Plänen.
Konzernchef Thomas Rabe will durch seine „Boost“ genannte Zukunftsstrategie bis 2025 rund fünf bis sieben Milliarden Euro investieren. Davon soll auch BMG stark profitieren. Diese Bertelsmann-Sparte wurde 2008 neu gegründet. Schnell entwickelte sie sich zur Nummer vier im weltweiten Musikgeschäft. Zum Portfolio gehören etwa Rechte an den Werken der Rolling Stones, von Tina Turner oder Nena.
Thomas Coesfeld wurde im April 2021 zum Finanzvorstand von BMG berufen. „In seiner bisherigen Funktion als CFO hat er die digitale Ausrichtung des Unternehmens konsequent vorangetrieben“, sagte Konzernchef Rabe am Montag.
Coesfeld sieht in der Musikindustrie „enormes unternehmerisches Potenzial“ und will künftig noch stärker auf Daten, Technologien und Services setzen. Zugleich wird er auch Mitglied im Bertelsmann Group Management Committee, das den Konzernvorstand berät.
Seine Laufbahn bei Bertelsmann begann Coesfeld Anfang 2016. Er arbeitete dort etwa bei dem Druck- und Marketingdienstleister Bertelsmann Print Group. Zuvor hatte er Betriebswirtschaftslehre in Vallendar, Washington und Atlanta studiert. 2014 fing er als Unternehmensberater bei McKinsey an.
Coesfeld folgt auf Hartwig Masuch. Dieser hat 32 Jahre für Bertelsmann gearbeitet und war mehr als 14 Jahre bei BMG tätig. Nun sei der „richtige Zeitpunkt gekommen, die Leitung an eine neue Generation zu übergeben“, sagte der 68-Jährige. Masuch soll dem Unternehmen als Berater erhalten bleiben.
Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.
Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.
×