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Indien und das Freedom 251

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Vertrauen in die Firma schwindet

Und wenn doch? Dann wäre der derzeit boomende indische Smartphone-Markt wohl schon bald gesättigt. Noch haben erst 200 Millionen der 1,2 Milliarden Inder ein Smartphone. Entsprechend groß ist der Andrang: Einige Inder twitterten bereits, sie hätten gleich mehrere Modelle bestellt – und warten nun sehnsüchtig auf Ende Juni. Dann sollen die ersten Modelle nämlich ausgeliefert werden.

Doch angesichts mehrerer Kuriositäten scheint vielen Beobachtern mittlerweile fraglich, dass die Kunden dann tatsächlich ein Päckchen von Ringing Bells erhalten werden. Kratzt man etwas Farbe von den auf Launch-Party verteilten Handys ab, erscheint der Schriftzug der Marke Adcom. Das indische Unternehmen vertreibt leicht modifizierte Smartphones chinesischer Herkunft für den indischen Markt.

Es zeigt sich: Hinter dem als Freedom 251 vorgestellten Gerät verbirgt sich eigentlich ein leicht modifiziertes Gerät vom Typ Adcom Ikon 4, das in Indien derzeit für rund 50 Euro zu haben ist. Allein das Gehäuse kostet in etwa so viel, wie nun das Freedom 251 kosten soll. Ringing Bells zufolge handelt es sich bei dem vorgestellten Modell um einen Prototypen. An die Kunden werde später eine andere Version ausgeliefert – und die könne eben deutlich billiger produziert werden.

Doch das Vertrauen in die Firma schwindet. Dem Abgeordneten Somaiya zufolge hat die erst vor wenigen Monaten gegründete Firma noch nicht einmal eine Lizenz, Handys zu produzieren und zu verkaufen. Es scheint fraglich, dass ein Neuling innerhalb so kurzer Zeit so große Produktionskapazität aufbauen kann – zumal die Firma bisher offenbar noch nicht einmal Fabriken besitzt. Die werde man aber schnell noch aufbauen, sagte Ringing Bells-Präsident Chadha bei der Eröffnungsfeier.

Unprofessionell wirkt auch der Webauftritt des Herstellers. Wer in der Bestellmaske bei der Anzahl der Handys 0,5 statt einer ganzen Zahl einträgt, bekommt nicht etwa eine Fehlermeldung – stattdessen wird einfach der halbe Preis angezeigt.

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