Die Ex-Frau von Bill Gates will ihre Milliarden in Zukunft an andere wohltätige Stiftungen geben. Damit gehen die beiden auch philanthropisch getrennte Wege.
Melinda French Gates
Das „Forbes“-Magazin schätzt ihr persönliches Vermögen auf sechs Milliarden Dollar.
Bild: Reuters
New York Nach ihrer Scheidung gehen Bill und Melinda Gates nicht nur privat getrennte Wege, sondern nun auch bei ihrem philanthropischen Wirken. Laut einem Bericht des „Wall Street Journals“ will Melinda French Gates ihre Milliarden nicht mehr der Bill & Melinda Gates Foundation vermachen, sondern sie auf andere Stiftungen verteilen. Das gehe aus dem neuen Vermächtnis hervor, das die 57-Jährige Ende 2021 unterzeichnet hat.
Der Microsoft-Gründer Bill Gates und seine damalige Ehefrau hatten die Stiftung im Jahr 2000 gegründet. Mit mehr als 50 Milliarden Dollar Kapital gehört sie heute zu den größten wohltätigen Stiftungen weltweit und setzt sich unter anderem für die Ausrottung von Malaria und Polio ein.
2010 hatte das Milliardärs-Ehepaar einen gemeinsamen „Giving Pledge“-Brief unterschrieben, in dem sie sich verpflichteten, den Großteil ihres Vermögens der Stiftung zu überlassen. Damals hatte sich auch der Star-Investor Warren Buffett diesem Versprechen angeschlossen.
Doch mit der Scheidung des Milliardärs-Ehepaares ist die gemeinsame Führung der Stiftung schwieriger geworden. Die beiden sitzen der Foundation zwar weiterhin als Co-Vorsitzende vor. Aber Melinda Gates hatte sich bereits bereit erklärt, ihren Posten 2023 abzugeben, sollte die Zusammenarbeit mit ihrem Ex-Mann nicht mehr möglich sein.
Nun hat sie ihren neuen „Giving Pledge“-Brief geschrieben und will auch bei der Philanthropie eigene Wege gehen. „Mir ist die Absurdität von so viel Vermögen in der Hand einer Person bewusst“, schreibt Melinda Gates, „und ich glaube, dass das einzige Verantwortungsvolle, was man mit einem Reichtum dieser Größe machen kann, ist, ihn abzugeben – so durchdacht und wirkungsvoll wie möglich.“
Dabei will sie sich vor allem für Gleichberechtigung einsetzen, „für Frauen, Mädchen und andere benachteiligte Gruppen in den Vereinigten Staaten und in der Welt. Meine Spenden werden sich weiterhin auf jene konzentrieren, für die die Hürden zur Gleichberechtigung am höchsten sind“.
Die studierte Informatikerin mit einem MBA-Abschluss hatte 1987 bei Microsoft angefangen, nachdem ihr eine IBM-Personalmanagerin in einem Bewerbungsgespräch dazu geraten hatte, weil die Karrierechancen für Frauen in dem damals noch jungen Unternehmen besser seien als bei IBM.
Sie entwickelte verschiedene Office-Assistenz-Funktionen wie Karl Klammer und leitete das Online-Reisebüro Expedia in der Gründungsphase, als es noch zu Microsoft gehörte.
Ihren späteren Mann lernte sie bei einer Konferenz kennen. Die beiden heirateten 1994 und haben drei erwachsene Kinder. Im vergangenen Jahr wurde die Trennung der beiden offiziell, und Melinda ergänzte ihren Namen mit ihrem Mädchennamen French.
Wie genau das Vermögen der beiden aufgeteilt wurde, ist nicht bekannt. Das „Forbes“-Magazin schätzt ihr persönliches Vermögen auf sechs Milliarden Dollar.
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